Deutsche Redaktion

USA kündigen Putin-Selenskyj-Treffen an - Moskau schweigt

20.08.2025 09:58
Das Weiße Haus hat ein baldiges Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj angekündigt. Aus Moskau kam bisher jedoch keine offizielle Bestätigung. Unabhängige russische Kommentatoren zeigen sich zu einem möglichen Treffen der beiden Staatsoberhäupter skeptisch.
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Biały Dom Shutterstock

Das Weiße Haus hat ein baldiges Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj angekündigt. Putin habe versprochen, sich in den kommenden Wochen mit Selenskyj zu treffen, sagte Präsidentensprecherin Karoline Leavitt am Dienstag. 

Die Zusage sei einer der wichtigsten Erfolge des Montag-Gipfels im Weißen Haus gewesen, bei dem Trump mit Selenskyj und europäischen Spitzenpolitikern zusammengetroffen war. "Donald Trump hat sowohl mit der ukrainischen als auch der russischen Seite gesprochen. Beide senden positive Signale", erklärte Leavitt.

Die US-Regierung arbeite intensiv daran, das historische Treffen zu organisieren. Es wäre die erste direkte Begegnung der beiden Präsidenten seit Beginn der russischen Invasion vor dreieinhalb Jahren.

Moskau hüllt sich in Schweigen

Aus Moskau kam bisher jedoch keine offizielle Bestätigung. Weder Putin noch hochrangige Kreml-Vertreter äußerten sich zu den amerikanischen Ankündigungen. Nach den Washingtoner Gesprächen hatte Russland lediglich mitgeteilt, zu Dreiergesprächen im Format Russland-Ukraine-USA bereit zu sein.

Statt ein potentielles Treffen zu kommentieren, lobte Russlands Außenminister Sergej Lawrow Trumps Friedensbemühungen. Die amerikanische Administration sei "aufrichtig interessiert", den Konflikt dauerhaft zu beenden.

Der unabhängige russische Politologe Alexander Morosow äußerte Zweifel: "Wir wissen nicht, wozu Putin wirklich bereit ist." Er verwies darauf, dass der Kreml weiterhin schweige. Möglicherweise sei Putin nur bereit, das Niveau der russischen Delegation bei eventuellen Gesprächen in Istanbul zu erhöhen, so dass diese nicht von Medynski sondern von Lawrow angeführt werden könnte.

Weißes Haus schließt US-Bodentruppen aus

Das Weiße Haus stellte am Dienstag zudem klar, dass keine US-Bodentruppen in der Ukraine stationiert würden. Washington werde aber bei der Koordinierung von Sicherheitsgarantien helfen und europäischen Verbündeten entsprechende Mittel bereitstellen. Details dazu blieben offen.

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