Deutsche Redaktion

"Putin fürchtet Tomahawks" - Russische Opposition warnt vor Budapest-Treffen

17.10.2025 11:08
Die Kombination aus möglichen Langstreckenraketen für die Ukraine, verschärften Sanktionen und ukrainischen Angriffen auf russische Infrastruktur könnte den Kreml zu ernsthaften Friedensverhandlungen zwingen, meinen russische Oppositionelle. Kiew befürchtet ein weiteres Ablenkungsmanöver des Kremls.
Ukraina dostanie rakiety Tomahawk? Pentagon przygotował plan
Ukraina dostanie rakiety Tomahawk? Pentagon przygotował planSuzanne Plunkett/AFP/EAST NEWS, PAP/EPA/SERGEY DOLZHENKO

Nach Einschätzung russischer Oppositioneller hat die Angst vor amerikanischen Tomahawk-Raketen Putin zu seinem überraschenden Anruf bei Trump getrieben. Das für zwei Wochen angesetzte Treffen in Budapest sehen sie kritisch.

"Putin fürchtet die Tomahawks", erklären russische Regimekritiker. Die Kombination aus möglichen Langstreckenraketen für die Ukraine, verschärften Sanktionen und ukrainischen Angriffen auf russische Infrastruktur könnte den Kreml zu ernsthaften Friedensverhandlungen zwingen.

Trump bezeichnet Gespräch als "sehr produktiv"

Das Telefonat kam just, als Selenskyj nach Washington reiste, um genau diese Waffen zu erbitten. Das Gespräch mit Putin bezeichnete Trump als "sehr produktiv". Der russische Präsident habe ihm zu seinem "großen Friedenserfolg im Nahen Osten" gratuliert, der "der Menschheit seit Jahrhunderten vorschwebte". Beide Seiten hätten sich auf ein Treffen in Ungarns Hauptstadt geeinigt, um zu prüfen, ob sie den "unrühmlichen Krieg" beenden könnten. US-Außenminister Marco Rubio soll mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow die Details des Treffens ausarbeiten. Trump kündigte auch verstärkte Handelsgespräche zwischen beiden Ländern für die Zeit nach Kriegsende an.



Russische Oppositionelle warnen, Budapest als Ort des Treffens sei "keine gute Idee" angesichts der engen Verbindungen Viktor Orbáns zum Kreml. Der ungarische Premier gilt als Putin-freundlichster EU-Regierungschef.

Kritik aus Kiew: "Trump hat Putin wieder 50 oder vielleicht 100 Tage gegeben"

Auch in Kiew herrscht Enttäuschung. "Trump hat Putin wieder 50 oder vielleicht 100 Tage gegeben", kritisierte Roman Kostenko, Vorsitzender des parlamentarischen Sicherheitsausschusses. Die Tomahawk-Drohung sei offenbar nur eine "Karte im Spiel" gewesen, um Putin an den Verhandlungstisch zu bringen.Selenskyj, der am Freitag mit Trump im Weißen Haus zusammentrifft, versuchte die Situation zu seinen Gunsten zu deuten. "Die Sprache der Stärke wirkt bei Russland", schrieb er nach seiner Ankunft in Washington. Moskau eile zum Dialog, "sobald es von Tomahawks hört". 

Aus Moskau heißt es offiziell, Tomahawks würden nichts ändern. Inoffizielle Quellen deuten jedoch darauf hin, dass genau diese Waffensysteme zusammen mit Sanktionen Putin zu Verhandlungen zwingen könnten. Der Kreml-Anruf sei ein Versuch, vom Trump-Selenskyj-Treffen abzulenken.

IAR/adn

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