Deutsche Redaktion

Trump-Putin-Telefonat: Wendepunkt oder weiteres Täuschungsmanöver?

17.10.2025 10:40
Putin habe seine Strategie zur Wiederherstellung der russischen Macht seit über einem Vierteljahrhundert auf der Täuschung und Irreführung westlicher Anführer aufgebaut. Trump wiederum werde von „unaufhaltsamem Narzissmus" getrieben, der ihn zwinge, jeden Tag im Rampenlicht zu stehen. Kann diese Mischung zu einer realen Wende im Ukraine-Krieg führen, fragt Jędrzej Bielecki in der Rzeczpospolita.
US-Prsident Donald Trump (2. von links) beobachtet zusammen mit Gsten eine Ankndigung zur In-vitro-Fertilisation im Oval Office im Weien Haus in Washington, DC, USA, am 16. Oktober 2025. EPAFRANCIS CHUNG  POOL Dostawca: PAPEPA.
US-Präsident Donald Trump (2. von links) beobachtet zusammen mit Gästen eine Ankündigung zur In-vitro-Fertilisation im Oval Office im Weißen Haus in Washington, DC, USA, am 16. Oktober 2025. EPA/FRANCIS CHUNG / POOL Dostawca: PAP/EPA.Foto: EPA/FRANCIS CHUNG / POOL

Ist das überraschende zweistündige Telefonat zwischen Trump und Putin am Donnerstagabend, nur einen Tag vor Selenskyjs Besuch im Weißen Haus und die Ankündigung eines Treffens zwischen Trump und Putin in Budapest ein Durchbruch oder nur eine weitere Täuschung? Dieser Frage geht Jędrzej Bielecki in seinem Kommentar für die konservativ-liberale Rzeczpospolita nach. 

Das Gespräch sei so konstruktiv gewesen, dass bereits für die kommende Woche ein Treffen der Delegationen auf Ebene der Außenminister geplant sei, schreibt der Autor. Falls alles gut verlaufe, sollten sich die beiden Staatschefs anschließend in Budapest persönlich treffen. Doch Bielecki warnt vor voreiligen Schlüssen: Putin habe seine Strategie zur Wiederherstellung der russischen Macht seit über einem Vierteljahrhundert auf der Täuschung und Irreführung westlicher Anführer aufgebaut. Trump wiederum werde von „unaufhaltsamem Narzissmus" getrieben, der ihn zwinge, jeden Tag im Rampenlicht zu stehen. Begeistert von seinem bisherigen Erfolg im Nahen Osten wolle er noch mehr Lob für die Wiederherstellung des Friedens in der Welt.


Überschreiten die USA den Rubikon? 

Trotz dieser Bedenken sei eine andere Interpretation möglich, räumt der Autor ein. Nach dem gescheiterten Gipfel in Alaska im August habe der amerikanische Präsident seinen Ton gegenüber der Ukraine deutlich verändert. Zwar habe Amerika die Waffenlieferungen an Kiew nicht selbst wiederaufgenommen, aber das Weiße Haus habe begonnen, europäische Verbündete zum Kauf amerikanischer Waffen für die Ukraine zu drängen. Es gebe auch Signale über eine mögliche Verschärfung der Sanktionen gegen Länder, die russische Rohstoffe importierten. Immer mehr deute darauf hin, dass Trump sich für eine Intervention in Venezuela entscheiden könne. Der Sturz des Maduro-Regimes würde die Rückkehr des Landes mit den größten Ölreserven der Welt auf den Markt bedeuten und einen weiteren Zusammenbruch der Rohstoffpreise, auf denen die russische Wirtschaft basiere.

Wenn Trump sich entscheide, der Ukraine Tomahawk-Raketen zu übergeben, würde dies bedeuten, dass Amerika den Rubikon überschreite, betont Bielecki. Dies wäre ein Signal an andere Verbündete, beginnend mit Deutschland, dass man den Ukrainern Waffen übergeben müsse, die in der Lage seien, Ziele tief im Inneren Russlands zu zerstören.

„Ob Putin vollständig von imperialem Fanatismus besessen ist, für den das russische Volk bezahlt, oder ob er noch ein wenig Vernunft bewahrt hat, werden wir in den kommenden Tagen erfahren", schreibt Bielecki. Entweder werde der blutige Diktator weiterhin maximalistische Ziele verfolgen und sich auf das Schicksal vorbereiten, das Nikolaus II. ereilte, oder aus Moskau kämen Signale eines Kompromisses. Letzteres könne man nicht völlig ausschließen, so Jędrzej Bielecki in der Rzeczpospolita.

rp/adn

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