Deutsche Redaktion

Premier: Russland zum Kriegsende drängen, nicht Selenskyj zu Gebietsverzicht

20.10.2025 07:00
„Wir sollten alle Russland drängen, die Aggression zu beenden. Zugeständnisse waren noch nie ein Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden“, sagte Tusk. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump angedeutet, Russland könnte „einen Teil des eroberten Gebiets“ behalten.
Polens Premierminister Donald Tusk erklrte am Sonntag, die Verbndeten sollten Russland dazu drngen, seine Aggression gegen die Ukraine zu beenden, anstatt Prsident Wolodymyr Selenskyj zu territorialen Zugestndnissen.
Polens Premierminister Donald Tusk erklärte am Sonntag, die Verbündeten sollten Russland dazu drängen, seine Aggression gegen die Ukraine zu beenden, anstatt Präsident Wolodymyr Selenskyj zu territorialen Zugeständnissen. PAP/Marcin Gadomski

Polens Premierminister Donald Tusk erklärte am Sonntag, die Verbündeten sollten Russland dazu drängen, seine Aggression gegen die Ukraine zu beenden, anstatt Präsident Wolodymyr Selenskyj zu territorialen Zugeständnissen. Auf X schrieb Tusk: „Niemand sollte Selenskyj zu territorialen Zugeständnissen drängen. Wir sollten alle Russland auffordern, die Aggression zu beenden. Zugeständnisse waren noch nie ein Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden.“

Trump: Russland könnte „einen Teil des Gebiets“ behalten 

In einem am Sonntag ausgestrahlten Fernsehinterview sagte US-Präsident Donald Trump, Russland werde „einen Teil des eroberten Gebiets“ in der Ukraine behalten. Zugleich habe er den Eindruck, Diktator Wladimir Putin sei offen für ein Kriegsende.

Auf die Frage, ob Putin bereit wäre, „den Krieg zu beenden, ohne bedeutendes Gebiet von der Ukraine zu nehmen“, antwortete Trump: „Nun, er wird etwas nehmen. Ich meine, sie haben gekämpft […] er hat viel Land […] er hat einen Teil gewonnen“. Wie er hinzufügte, seien die Vereinigten Staaten „das einzige Land, das in einen Krieg zieht, ihn gewinnt – und dann wieder abzieht.“

Saporischschja und Cherson gegen Donezk? 

Die „Washington Post“ berichtete am Samstag, Wladimir Putin habe in einem Telefongespräch mit Donald Trump am Donnerstag signalisiert, er könne Teile der zuvor eroberten Regionen Saporischschja und Cherson aufgeben – im Austausch für die Kontrolle über die Region Donezk. Die Zeitung berief sich auf Regierungsvertreter, die anonym bleiben wollten.

Diese Forderungen seien geringer als jene, die Putin im August beim US-russischen Gipfel in Anchorage (Alaska) gestellt habe, schrieb die Zeitung. Einer Quelle zufolge, sähen einige Mitarbeiter des Weißen Hauses darin einen Fortschritt – andere betonen, die Ukrainer würden das wohl kaum so betrachten.

PAP/Independent/ps

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