Deutsche Redaktion

„Er hat zu viel gestohlen“ – Bill Browder über Putins Motive im Ukrainekrieg

30.10.2025 10:41
„Putin weiß, dass er und rund tausend Menschen aus seinem Umfeld enorme Vermögen ins Ausland geschafft haben – Geld, das eigentlich für Schulen, Krankenhäuser und öffentliche Dienste in Russland bestimmt war“, sagte der Investor und Menschenrechtsaktivist in Washington.
Der russische Prsident Wladimir Putin (Mitte) besucht am 29. Oktober 2025 das P.V.Mandryka-Zentralkrankenhaus der Streitkrfte in Moskau, Russland. EPAVYACHESLAV PROKOFYEVSPUTNIKKREMLIN  POOL MANDATORY CREDIT Dostawca: PAPEPA.
Der russische Präsident Wladimir Putin (Mitte) besucht am 29. Oktober 2025 das P.V.Mandryka-Zentralkrankenhaus der Streitkräfte in Moskau, Russland. EPA/VYACHESLAV PROKOFYEV/SPUTNIK/KREMLIN / POOL MANDATORY CREDIT Dostawca: PAP/EPA.EPA/VYACHESLAV PROKOFYEV/SPUTNIK/KREMLIN / POOL MANDATORY CREDIT

Der britisch-amerikanische Investor und Menschenrechtsaktivist Bill Browder sieht den Krieg Russlands gegen die Ukraine als Folge von Wladimir Putins Angst vor dem eigenen Volk. Bei einer Konferenz in Washington erklärte Browder, der Gründer des Investmentfonds Hermitage Capital Management, der russische Präsident habe „zu viel gestohlen“, um die Macht freiwillig abzugeben.

„Putin weiß, dass er und rund tausend Menschen aus seinem Umfeld enorme Vermögen ins Ausland geschafft haben – Geld, das eigentlich für Schulen, Krankenhäuser und öffentliche Dienste in Russland bestimmt war“, sagte Browder. Nach seinen Schätzungen wurden bis zu eine Billion US-Dollar aus Russland herausgeschafft und im Westen gewaschen.

Laut Browder fürchtet Putin, dass die Unzufriedenheit der Bevölkerung eines Tages in einen Aufstand umschlägt. Um einer möglichen Revolte zuvorzukommen, habe er einen äußeren Feind geschaffen und den Krieg gegen die Ukraine begonnen. „Dieser Krieg ist Ausdruck seiner Angst – Angst davor, dass die Russen sich gegen ihn wenden“, so Browder.

"Der Krieg wird nicht infolge von Verhandlungen enden"

Der Finanzexperte betonte, Putin werde den Krieg nicht durch Verhandlungen beenden, da jedes Abkommen seine Macht gefährden würde. „Es gibt nur zwei Ausgänge: Entweder Russland gewinnt oder die Ukraine. Wir müssen Kiew helfen zu siegen – mit Waffen und finanzieller Abschottung Moskaus“, sagte er.

Browder warnte zugleich vor schwindender Entschlossenheit des Westens. „Viele Menschen werden kriegsmüde – genau darauf setzt Putin“, erklärte er.

Der Investor ist einer der schärfsten Kritiker des Kremls. Sein Anwalt Sergej Magnitzki deckte in Russland weitreichende Korruptionsfälle auf und starb 2009 in einem Moskauer Gefängnis nach Misshandlungen. In Erinnerung an ihn wurde in den USA das sogenannte Magnitsky-Gesetz verabschiedet, das Sanktionen gegen Verantwortliche für Menschenrechtsverletzungen in Russland vorsieht.

tvn24/adn

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