Verteidigungsminister Israel Katz sagte am Donnerstag vor Journalisten, der Angriff auf das Soroka-Krankenhaus, bei dem 40 Menschen verletzt wurden, beweise, dass Chamenei „persönlich Feuer auf Krankenhäuser befiehlt“ und deshalb beseitigt werden müsse. Schwarzer Rauch stieg über dem 1.000-Betten-Komplex auf, nachdem am Morgen auch Wohnhochhäuser in der Nähe von Tel Aviv getroffen wurden. Der Iran erklärte, er habe ein militärisches Ziel in der Nähe des Krankenhauses angegriffen, nicht die Einrichtung selbst. Israel hingegen meldete landesweit Angriffe, bei denen insgesamt 271 Menschen verletzt worden seien.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte bei einem Besuch in Be’er Scheva: „Niemand ist unverwundbar.“ Gleichzeitig betonte er: „Im Krieg wählt man seine Worte mit Bedacht und handelt präzise.“ Auf die Frage am Montag, ob ein Regimewechsel das Ziel Israels sei, antwortete Netanjahu, dies könne „eine Folge“ des militärischen Drucks sein, wenn die Iraner „die Schwäche ihrer Herrscher erkennen“. Chamenei regiert den Iran seit 1989 und verlässt das Land nur selten.
Netanjahu: Chameneis Tod würde „Konflikt beenden“
Ein ranghoher US-Beamter sagte diese Woche gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, Präsident Donald Trump habe einen israelischen Plan zur Ermordung Chameneis gestoppt. Premierminister Netanjahu wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren und erklärte nur, dass Chameneis Tod „den Konflikt beenden würde“.
Israel erklärt, die seit einer Woche andauernde Luftoffensive sollen das iranische Atom- und Raketenprogramm stoppen. Dabei seien Hunderte Ziele getroffen worden – darunter der Schwerwasserreaktor in Arak, Anreicherungsanlagen in Natanz sowie ranghohe Kommandeure. Teheran sieht die Angriffe als Kriegserklärung und hat hunderte Raketen und Drohnen auf Israel abgefeuert.
Washington, Paris, Peking und Moskau rufen zur Deeskalation auf. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron warnte, ein erzwungener Regimewechsel würde „Chaos“ auslösen.
Der Iran bestreitet, nach Atomwaffen zu streben, und verweist darauf, Uran nur bis zu 60 Prozent anzureichern – unterhalb der 90-Prozent-Schwelle für waffenfähiges Material. Über sein eigenes Atomwaffenarsenal schweigt Israel offiziell – obwohl ihm etwa 90 Sprengköpfe zugeschrieben werden.
AFP/Reuters/The Guardian/ps