Deutsche Redaktion

Parallele Parteitage von PiS und Bürgerplattform: "Die Einen starten politische Offensive, die Anderen reformieren sich"

24.10.2025 10:51
Während die PiS eine politische Offensive einleite und sich stärker von der rechtslibertären Konföderation abgrenzen wolle, beginne die Bürgerplattform mit einer inneren Reform und Vereinigung mit Nowoczesna und Inicjatywa Polska, beobachtet Politikwissenschaftler Rafał Chwedoruk.
Katowice, 24.10.2025. Der Vorsitzende der PiS, Jarosław Kaczyński (Mitte), whrend seiner Rede auf dem Parteitag der Partei Recht und Gerechtigkeit im Internationalen Kongresszentrum in Katowice am 24. dieses Monats. Der Parteitag steht unter dem Motto Myśląc: Polska (Denken: Polen). Im Rahmen des Parteitags sind insgesamt 132 Diskussionsrunden z
Katowice, 24.10.2025. Der Vorsitzende der PiS, Jarosław Kaczyński (Mitte), während seiner Rede auf dem Parteitag der Partei Recht und Gerechtigkeit im Internationalen Kongresszentrum in Katowice am 24. dieses Monats. Der Parteitag steht unter dem Motto „Myśląc: Polska” (Denken: Polen). Im Rahmen des Parteitags sind insgesamt 132 Diskussionsrunden z PAP/Jarek Praszkiewicz

Die gleichzeitig stattfindenden Parteitage von Recht und Gerechtigkeit (PiS) und der Bürgerplattform (PO) verfolgen nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Rafał Chwedoruk von der Universität Warschau unterschiedliche Ziele. Während die PiS eine politische Offensive einleite und sich stärker von der rechtslibertären Konföderation abgrenzen wolle, beginne die Bürgerplattform mit einer inneren Reform und Vereinigung mit Nowoczesna und Inicjatywa Polska.

Die PiS hält ihren Parteitag am Freitag und Samstag in Kattowitz ab. Nach Angaben ihrer Vertreter ist er Teil einer „Herbstoffensive“ und dient der Vorbereitung auf mögliche vorgezogene Wahlen. Chwedoruk sieht darin den Versuch, die Partei ideologisch klarer zu positionieren. „PiS muss sich neuen Konkurrenten auf der Rechten stellen – Sławomir Mentzen und Grzegorz Braun sprechen genau jene Wähler an, die bisher zum Kern der Partei gehörten“, sagte der Experte.

Die Bürgerplattform trifft sich am Samstag in Warschau zu einem Vereinigungskongress, bei dem Nowoczesna und Inicjatywa Polska in die Partei integriert werden sollen. Vorgesehen sind auch ein neues Logo und ein neuer Name. „Es geht um Modernisierung und den Versuch, neue Wählergruppen zu gewinnen“, so Chwedoruk. Die Fusion vereine wirtschaftsliberale und sozialdemokratische Ansätze und verdeutliche die ideologische Breite der heutigen PO.

Auch die Wahl der Orte sei symbolisch, betonte der Politologe: Kattowitz sei ein Schlüsselgebiet, in dem PiS sowohl mit PO als auch mit der Konföderation konkurriere. Warschau hingegen sei für die Bürgerplattform ein Ort, an dem sie ihre Basis festigen und ihre politische Rolle neu definieren müsse.

PAP/adn

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