Zwei Depots seien bereits fertig, 12 weitere befinden sich im Bau. Insgesamt seien mehr als 100 Materiallager geplant, jeweils eines in jeder Grenzgemeinde entlang der östlichen und nördlichen Grenze Polens. Die Depots sollen Betonbarrieren, Stacheldraht sowie Ausrüstung zum Bau von Schützengräben und anderen Befestigungen enthalten. Jedes Lager ist für rund fünf Kilometer Verteidigungsanlagen ausgelegt.
„Der Schild Ost umfasst nicht nur sichtbare Befestigungen wie Panzergräben oder Betonblöcke“, teilte der Generalstab mit. „Er beinhaltet auch den Bau von Militärdepots, in denen Material gelagert und bei einer Verschärfung der Sicherheitslage schnell eingesetzt werden kann.“ Ziel sei es, die Vorräte in Grenznähe verfügbar zu haben, damit Pioniertruppen im Ernstfall schnell reagieren können. Die Inspektion für Unterstützung der Streitkräfte hat bereits 108 Verträge im Wert von rund 70,5 Millionen Euro für die Bereitstellung von Verteidigungsinfrastrukturen unterzeichnet.
Ostsee-Verteidigungslinie: Fokus auf Abschreckung und Einsatzbereitschaft
Der 2024 gestartete Schild Ost ist Teil von Polens umfassender Strategie, die östlichen Verteidigungsanlagen angesichts zunehmender regionaler Sicherheitsbedenken zu stärken. Geplant sind auch regionale Materiallager bis zu 100 Kilometer von der Grenze entfernt. Sie sollen einen schnellen Zugriff auf Ausrüstung im Bedarfsfall ermöglichen.
Polens Initiative spiegelt ähnliche Projekte in den baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland wider. Gemeinsam errichten diese Länder die Ostsee-Verteidigungslinie, um ihre Grenzen zu Russland und Weißrussland zu stärken. Das Vorhaben unterstreicht den anhaltenden Fokus Warschaus auf Abschreckung und Einsatzbereitschaft nach Russlands großer Invasion in der Ukraine im Jahr 2022.
PAP/PR/ps