Deutsche Redaktion

Russland soll Sabotage von Waffentransporten in die Ukraine geplant haben

03.12.2025 06:00
Ermittlungen polnischer Sicherheitsbeamten zufolge habe Russland durch ein Sabotagenetzwerks geplant Güterzüge mit Waffen für die Ukraine zu entgleisen, Brandanschläge zu verüben und Propagandaaktionen in ganz Polen zu organisieren.
Unter den Zielen seien auch die Hfen von Gdańsk und Gdynia, der Marinehafen Gdynia sowie das Rstungswerk Bumar Łabędy gewesen.
Unter den Zielen seien auch die Häfen von Gdańsk und Gdynia, der Marinehafen Gdynia sowie das Rüstungswerk Bumar Łabędy gewesen.Google Maps

Wie das Nachrichtenportal Onet berichtet, sollte die Operation Hilfskorridore in einer Phase stören, in der der Großteil der Waffenlieferungen für Kiew über Polen lief. Die Hintermänner auf Telegram – unter Pseudonymen wie „Andrzej“, „Barbados“, „Mara“, „Pink“, „Gabriel Kuczynski“ und „Secret Chat“ – sollen zwölf Ukrainer, drei Belarussen und einen Russen dazu angeworben haben.

Im Februar und März 2023 seien laut Staatsanwaltschaft sechs solarbetriebene Überwachungskameras in der Nähe strategischer Bahnstrecken entdeckt worden. Das Bildmaterial sei in einer Cloud gespeichert worden, um Umfang und Zeiten der Transporte zu erfassen. Insgesamt habe man 16 Verdächtige festgenommen. Bei Durchsuchungen haben Ermittler Telefone, SIM-Karten, Laptops, GPS-Geräte, Kameras sowie Geräte zur Vervielfältigung und Verteilung antiukrainischer und -westlicher Parolen und Flugblätter gesichert.

Die Bezahlung sei in Kryptowährung erfolgt: 5 bis 7 US-Dollar für Propagandaaktionen, 200 bis 400 Dollar für Brandstiftung, 300 bis 400 Dollar pro installierter Kamera, 400 Dollar für eine Körperverletzung und 10.000 Dollar für das Entgleisen eines Zugs. Unter den Zielen seien auch die Häfen von Gdańsk und Gdynia, der Marinehafen Gdynia sowie das Rüstungswerk Bumar Łabędy gewesen.

Im Dezember 2023 hatte ein Gericht in Lublin 14 Mitglieder des Netzwerks mit Strafen von bis zu sechs Jahren wegen Spionage verurteilt. Nach dem Sabotageakt Mitte November auf der Bahnstrecke Warschau–Dorohusk sucht die Polizei nach den nach Weißrussland geflohenen Ukrainern Jewhenij Iwanow und Ołeksandr Kononow. Am Montag hat die Staatsanwaltschaft Europäische Haftbefehle gegen die beiden Männer beantragt.

Onet/PR/PAP/ps

Eisenbahn-Sabotage. Anklage gegen dritte Person

24.11.2025 12:30
Eine dritte Person ist im Zusammenhang mit Sabotageakten gegen die polnische Eisenbahninfrastruktur angeklagt worden, teilte die Landesstaatsanwaltschaft mit. Der ukrainische Staatsangehörige Wolodymyr B. wurde demnach in Untersuchungshaft genommen.

Staatliche Reaktion auf Sabotage spaltet die Öffentlichkeit

27.11.2025 10:46
Die Bewertungen folgen politischen und sozialen Trennlinien: 82 Prozent der Anhänger des Regierungslagers äußern Zustimmung, 74 Prozent der Oppositionssympathisanten Kritik.

Revanche für Konsulatsschließung in Polen: Russland macht polnische Vertretung in Irkutsk dicht

27.11.2025 11:01
Moskau bezeichnet die Maßnahme als Reaktion auf Schritte Warschaus. Polens Außenministerium verweist darauf, dass die Schließung des russischen Konsulats in Danzig eine Antwort auf Sabotageakte gegen die Bahn-Infrastruktur gewesen sei.

Sabotagepläne in Polen: Ermittler suchen mutmaßlichen Hintermann

02.12.2025 12:20
Bereits 2023 waren in dem Verfahren 16 Verdächtige aus der Ukraine, Belarus und Russland festgenommen und später zu Haftstrafen von bis zu sechs Jahren verurteilt worden. Die neuen Vorwürfe richten sich gegen den mutmaßlichen Auftraggeber.