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Literarische Juwelen: Die Prosastücke von Tadeusz Dołęga-Mostowicz

07.10.2022 09:14
Für viele europäische Leser war Thomas Manns Roman „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ bahnbrechend. Noch heute animiert der moderne Erzählstil deutsche Kultregisseure dazu, ihn auf die Leinwand zu bringen. Der wirkungsvolle Kunstgriff zur Hochstapler-Satire war im damaligen Europa allerdings nicht neu. In Polen hatte diese Gattung bereits vor den Gebrüdern Mann ihre Blüteperiode erlebt. Für Aufsehen sorgte in diesem Zusammenhang ein gewisser Tadeusz Dołęga-Mostowicz.
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Tadeusz Dołęga-Mostowicz (1898-1939)
Tadeusz Dołęga-Mostowicz (1898-1939)Wikimedia commons/domena publiczna

Man dürfte wohl kaum in der Annahme fehlgehen, dass Dołęga-Mostowicz ein Trendsetter war. Vor allem an dem Roman „Die seltsame Karriere des Nikodem Dyzma“ über einen Parvenü mit besonderem Talent zum Rollenspiel, der eiskalt die Schwächen der politischen Entscheidungsträger ausnutzt, versuchten sich im Ausland zahlreiche Epigonen. Die abwechslungsreichen Handlungsstränge waren für den Autor allerdings nur Nebengefechte in einer sehr viel weiter ausgreifenden Epochenanalyse. Wojciech Osiński berichtet.