Deutsche Redaktion

Top ten der innovativsten polnischen Unternehmen

21.02.2020 13:26
Auch wenn die polnischen Unternehmen beim Thema Innovationen immer noch in den Kinderschuhen stecken und eher auf den hinteren Plätzen globaler Rankings landen, gibt es unter den hiesigen Unternehmen auch echte Perlen, die bei R&D nicht sparen und überdurchnittlich viele Patente anmelden, schreibt in ihrem heutigen Aufmacher die konservative Rzeczpospolita. Außerdem kommentieren die Publizisten heute auch den neulichen Anschlag in Hanau und fragen, ob die PR-Maschine der PiS gerade zum Auftakt der Präsidentschaftskampagne ins Stocken geraten ist.
Zdjęcie ilustracyjne.
Zdjęcie ilustracyjne.Pixabay

 

Rzeczpospolita: Top ten der innovativsten polnischen Unternehmen

Auch wenn die polnischen Unternehmen beim Thema Innovationen immer noch in den Kinderschuhen stecken und eher auf den hinteren Plätzen globaler Rankings landen, gibt es unter den hiesigen Unternehmen auch echte Perlen, die bei R&D nicht sparen und überdurchnittlich viele Patente anmelden, schreibt in ihrem heutigen Aufmacher die konservative Rzeczpospolita. Auf das Podium der dazugehörigen Top Ten der innovativsten polnischen Unternehmen haben es das Pharma-Unternehmen Selvita aus Krakau, das Telekommunikationsunternehmen Radmor aus Gdynia und das ebenfalls in Krakau angesiedelte EC Engineering geschafft. Die ersten Plätze in der Zusammenstellung hätten sich diese Unternehmen, wie wir weiter lesen, durch den besonders großen Anteil von Ausgaben für R&D im Vergleich zu den Einnahmen (bei Selvita belief sich dieser auf fast 70 Prozent) und eine besonders hohe Zahl von Mitarbeitern verdient, die in den für Innovationen zuständigen Abteilungen angestellt sind. Im letzteren Fall haben der IT-Gigant Asseco Poland mit fünf Tausend Angestellten im R&D-Bereich und das Chemie-Unternehmen Ciech mit 3,9 Tausend Mitarbeitern die Nase vorn. In die top ten der innovativsten polnischen Firmen haben es unter anderem auch der Produzent von Infrarot-Detektoren Vigo System, der für die Witcher-Serie berühmte Spieleproduzent CD Projekt und der Produzent von 3D-Druckern Zortrax geschafft, lesen wir in der Rzeczpospolita. 

 

Rzeczpospolita: Rassistischer Terror im Herzen Deutschlands

Um wie viel einfacher würde die Welt sein, um wie viel einfacher würde Europa sein, wenn alle Terroristen während ihrer Attentate “Allahu akbar!” rufen würden. Im vergangenen Jahr hätten die spektakulären Attentate im Westen jedoch diejenigen durchgeführt, die Muslime und andere “Nichtweiße” hassen, schreibt in seinem Autorenkommentar zu dem Anschlag im hessischen Hanau der Publizist der Rzeczpospolita Jerzy Haszczyński. Zuerst, erinnert der Autor, seien im neuseeländischen Christchurch - also einem Städtchen, in dessen Namen “Kirche” eingebettet sei - bei einem Attentat über 50 Muslime ermordet worden, die in Moscheen gebetet hätten. Danach sei im Oktober vergangenen Jahres, eine Synagoge voller betender Juden und eine Kebab-Bar, Ziel eines Angriffs gewesen. Nun seien in Hanau, zwei Schischa-Restaurants Opfer eines Anschlags gewesen. 

Dies, so der Autor, ist das Zentrum Europas. Das Zentrum Deutschlands, in dem von Rassenvorurteilen geleiteter Terrorismus besonderen Schrecken hervorruft. Ebenso, wie bei den deutschen Eliten. Es sei zu sehen, dass sich viele in der Bundesrepublik den Kopf darüber zerbrechen, wie solche Verbrechen, trotz der ständig aufrechterhaltenen Erinnerung an das Dritte Reich möglich seien. Zumeist legen die deutschen Kommentatoren in ihren Stellungnahmen jedes Wort auf die Goldwaage, um gleichzeitig sich und andere zu beruhigen, frei nach dem Motto: wir lassen nicht zu, dass sich dies noch einmal wiederholt, so Jerzy Haszczyński in seinem Kommentar für die Rzeczpospolita. 

 

Dziennik/Gazeta Prawna: PR-Maschine der Regierungspartei kaputt?

Eine Serie von misslichen Ereignissen - so könne man die letzten Tage aus der Perspektive der regierenden Recht und Gerechtigkeit beschreiben, beobachtet in ihrer Wochenendausgabe die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Der Januar, lesen wir im Artikel, sei im Zeichen des sich in die Länge ziehenden Konflikts um die Justizreform verlaufen. Auf den ersten Blick, so die Zeitung, könnte man meinen, es sei nur ein weiterer Monat von Versuchen gewesen, die kontroverse Reform durchzupeitschen. Nur, dass schon im Januar die ersten Risse im Regierungslager zu sehen gewesen seien. Auf der einen Seite die Anhänger von Justizminister Zbigniew Ziobro, die auf einen scharfen Kurs gegenüber den Richtern drängen würden, auf der anderen das Lager von Vizepremier Jarosław Gowin, das um eine Abkühlung des Konflikts appelliere. Irgendwo dazwischen habe PiS-Chef Jarosław Kaczyński balanciert. Er habe den Parteitag der Ziobro-Partei “Solidarisches Polen” nicht mit seiner Anwesenheit autorisiert (und nur einen Brief geschickt, der von seinem Mitarbeiter verlesen wurde), aber dafür grünes Licht für das kontroverse Disziplinierungsgesetz für Richter gegeben. 

 

Im Februar hätten sich die Ereignisse soweit überschlagen, dass es ab einem gewissen Moment schwer gewesen sei, den Überblick zu behalten. Zuerst habe die Regierungspartei nach zweijähriger Bataille einen Schritt zurück in Bezug auf die Unterstützungslisten für den Nationalen Gerichtsrat gemacht. Die Veröffentlichung der Listen könne man als Geste in Richtung der EU-Kommission und des Europäischen Gerichtshofs verstehen. Denn von dort könne ein Schlag in Form der Suspendierung der Disziplinarkammer des Obersten Gerichtshofs und von schmerzhaften Geldstrafen kommen. 

 

In diesem Monat, so das Blatt weiter, habe auch die Opposition den seit langer Zeit ersten treffenden Schlag gegen die PiS verbucht, als sie die Regierungspartei dafür angriff, dass diese lieber 2 Milliarden Złoty für die Nationalen Medien ausgibt, als für die Onkologie. Der von PiS-Politikerin Joanna Lichocka ausgestreckte Mittelfinger im Sejm habe zusätzlich dafür gesorgt, dass eben dieses Thema den Auftakt der Präsidentschaftskampagne dominiert.

 Und nun seien noch der Krieg zwischen dem Chef der Obersten Kontrollkammer NIK Marian Banaś und Justizminister Zbigniew Ziobro, sowie die problematischen Aussagen der Stabschefin von Präsident Andrzej Duda hinzugekommen, die in einem TV-Interview einräumte, dass Meinungsfreiheit manchmal wichtigen Staatsinteressen schaden könne. 

Gerade jetzt, so das Blatt, wenn Staatspräsident Andrzej Duda seinen Kampf um die Wiederwahl beginne und die PR-Maschine eigentlich wie geölt laufen sollte, scheine die Regierungspartei die Kontrolle über die dominierende Narration in der öffentlichen Debatte verloren zu haben.  

“Es gibt so eine alte Boxer-Regel: Es gibt keine zähen Gegner, nur solche, die schlecht getroffen wurden. Wenn jemand sieht, dass alles wie am Schnürchen läuft, sollte er umso mehr eine gewisse Unruhe empfinden, denn dann unterlaufen einem die meisten Fehler, das hat die PiS offenbar vergessen”, kommentiert die neuesten Ereignisse  im Interview für Dziennik/Gazeta Prawna der Soziologe Jarosław Flis.  

Autor: Adam de Nisau