Deutsche Redaktion

Musiał: "Nur schlechtes über Polen berichten"

30.04.2020 11:11
Deutsche Medien verschweigen polnische Erfolge bei der Bekämpfung des Coronavirus, behauptet der polnisch-deutsche Historiker Bogdan Musiał. 
Historiker Bogdan Musiał
Historiker Bogdan Musiałfb

DoRzeczy: Deutsche Medien verschweigen polnische Erfolge bei der Bekämpfung des Coronavirus

Das konservative Wochenblatt DoRzeczy hat mit dem polnisch-deutschen Historiker Bogdan Musiał ein Gespräch zu der gegenwärtigen Wahrnehmung Polens in Deutschland durchgeführt. Der Professor, dem in den achtziger Jahren in Westdeutschland politisches Asyl gewährt wurde, versucht in dem Blatt auf die Frage zu antworten, wie deutsche Medien den Umgang der Polen mit der Coronavirus-Pandemie beurteilen.

Wie der Historiker feststellt, gäbe es definitiv eine Taktik, nicht darüber zu sprechen, was in Polen in dieser Angelegenheit passiere. Deutsche Medien berichten demnach nicht, dass es den polnischen Behörden zum Beispiel gelungen sei, die Zahl der Coronavirus-Fälle zu verringern. Es werde generell nichts Positives gesagt, überzeugt Musiał.

Im Gegensatz dazu sollen deutsche Behörden und Medien die polnische Regierung sehr kritisiert haben, als sie die ersten Beschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen eingeführt hatte. Als Polen zum Beispiel die Grenzen schloss. Deutschland soll Warschau deswegen sogar wegen mangelnder europäischer Solidarität beschuldigt haben. Danach, stellt der Historiker fest, habe Berlin aber mit Zustimmung seiner Medien genau dasselbe getan.

Abschließend erklärt der Historiker und Experte in deutsch-polnischen Angelegenheiten gegenüber DoRzeczy, dass Angela Merkel jetzt dank denselben Maßnahmen unter der deutschen Bevölkerung sogar auf großes Verständnis treffe.

ps