Deutsche Redaktion

Ringen zwischen dem Westen und Russland um großes Wasserstraßenprojekt

08.05.2020 11:59
E40 nennt sich das gigantische Wasserstraßenprojekt, das die Ostsee mit dem Schwarzen Meer verbinden soll. Im Mittelpunkt dieses Projekts stehen unter anderem Polen und Weißrussland, ein Hindernis indes sei Russland, schreibt das US-Portal der Jamestown Foundation, die sich mit der Politik und Sicherheit Eurasiens beschäftigt.
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Jamestown.org: Ringen zwischen dem Westen und Russland um großes Wasserstraßenprojekt 

E40 nennt sich das gigantische Wasserstraßenprojekt, das die Ostsee mit dem Schwarzen Meer verbinden soll. Im Mittelpunkt dieses Projekts stehen unter anderem Polen und Weißrussland, ein Hindernis indes sei Russland, schreibt das US-Portal der Jamestown Foundation, die sich mit der Politik und Sicherheit Eurasiens beschäftigt.

Aufgrund seines Einflusses auf Präsident Aljaksandr Lukaschenka, sei Moskau bis vor kurzem davon ausgegangen, dass es sich auf Weißrussland verlassen könne, um einem geplanten regionalen Projekt ohne Russland entgegenzuwirken. Aber jetzt - insbesondere nachdem sich die Beziehungen zwischen Moskau und Minsk abgekühlt haben - sei Moskau zunehmend alarmiert über Minsks Bereitschaft zur Zusammenarbeit an der E40-Wasserstraße und einer Reihe anderer regionaler Projekte, die unter anderem Polen mit einbeziehen.

Ein schwerwiegender potenzieller Brennpunkt sei vor allem die Drei-Meere-Initiative, zwischen EU-Mitgliedstaaten in Mittel- und Osteuropa, die gemeinsam an strategischen, regionalen Verkehrs-, Energie- und digitalen Infrastrukturprojekten zusammenarbeiten. Und obwohl Weißrussland oder die Ukraine keine Vollmitglieder der initiative seien, bemerkt Jamestown.org, könnten sie zusammen mit dem Wasserstraßenprojekt aufgrund der Rolle Polens in der Initiative bald mit einbezogen werden. Moskau hingegen, sehe sowohl die Drei-Meere-Initiative als auch das E40-Projekt als Teil einer westlichen Verschwörung, Russland von Mittel- und Osteuropa auszuschließen und den Westen an die Grenzen Russlands zu bringen.

Die Bemühungen Moskaus, die Wasserstraße E40 zu torpedieren, werden sich sicherlich nicht nur auf Worte beschränken, prognostiziert die amerikanische Stiftung. Ohne Zweifel werde Russland weiterhin Druck auf seine Nachbarn ausüben. Darüber hinaus, heißt es abschließend, werde der Kreml weiterhin behaupten, dass die Unterstützung der Wasserstraße den Interessen Russlands schade und die künftige Zusammenarbeit zwischen dem Westen und Moskau ausschließe. So die amerikanische Stiftung in ihrer Analyse zu Streitpunkten im osteuropäischen Raum.

jamestown.org/ps