Deutsche Redaktion

Handelsblatt: US-Botschafter in Deutschland kündigt neue Sanktionen gegen Nord Stream 2 an

28.05.2020 11:15
"Deutschland muss aufhören, das Biest zu füttern, während es gleichzeitig nicht genug an die NATO zahlt", soll Grenell für Handelsblatt betont haben.
US-Botschafter Richard Grenell
US-Botschafter Richard Grenellwikimedia commons

In einem Bericht für die Tageszeitung Handelsblatt soll der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, erklärt haben, dass die USA neue Sanktionen vorbereiten, um die Fertigstellung der Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland zu verhindern.

Auf den Artikel in der deutschen Tageszeitung beziehen sich einige polnische Medien, darunter das Nachrichtenportal der größten polnischen Arbeitergewerkschaft "Tygodnik Solidarności". So lesen wir, dass weitere Sanktionen parteiübergreifend, trotz des Wahlkampfs in den USA, akzeptiert wurden, so dass der Gesetzgebungsprozess schnell umgesetzt werden könne, soll Grenell erklärt haben, der letzte Woche in Washington vor dem US-Kongress sprach.

Er kritisiere auch erneut die Bundesregierung für die Unterstützung des vom russischen Gazprom umgesetzten Projekts. "Deutschland muss aufhören, das Biest zu füttern, während es gleichzeitig nicht genug an die NATO zahlt", soll Grenell für Handelsblatt betont haben.

Wie Handelsblatt schreibt, sei nicht klar, wie die neuen Sanktionen aussehen würden. Laut der deutschen Wirtschaftszeitung könnten dies Handelsstrafen für Unternehmen sein, die die Pipeline kontinuierlich mit Spezialgeräten betreiben, aber Washington diskutiere auch Sanktionen für Käufer von russischem Gas. 

Die USA sollen ihre negative Haltung gegenüber Nord Stream 2 damit begründen, dass sie Europa noch stärker von Gaslieferungen aus Russland abhängig machen würde. Diese Position, so das Blatt, teilen auch Polen und die Ukraine.


tysol/ps