Deutsche Redaktion

Die Ukrainer kümmern sich um ihr Land

03.01.2023 09:56
Paweł Pieniążek ist polnischer Kriegskorrespondent. In einem Gespräch mit der Wochenzeitschrift Tygodnik Powszechny erzählt er, wie sich die Einstellung der Ukrainer dem eigenen Land gegenüber in den letzten Jahren verändert habe. 
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Die tapfere Haltung der ukrainischen Soldaten und des ukrainischen Volkes sei die Konsequenz eines mentalen Wandels, der 2013 angesetzt habe. Angefangen habe es mit dem Maidan in Kiew, das heißt mit Protesten einer relativ kleinen Gruppe von Menschen gegen die aktuellen Machthaber. Weitere Proteste seien auch außerhalb der ukrainischen Hauptstadt ausgebrochen. Die unmittelbare Folge dieser Protestbewegung sei der Krieg im Donbas gewesen. Dieser Konflikt habe die Gewissen weiterer Ukrainer aufwachen lassen. Erst dann hätten die Ukrainer aus dem ganzen Land einander kennengelernt. Vorher sie die Ukraine sehr stark geteilt gewesen, es sei äußerst selten vorgekommen, dass jemand aus Lemberg in den Osten des Landes gereist sei, erklärt der Korrespondent.

Erst der russische Angriff vom Februar sei für das ukrainische Volk aber zu einem Massenerlebnis geworden. Plötzlich habe sich herausgestellt, dass der eigene Staat für die Ukrainer einen höheren Wert darstelle, als noch vor acht Jahren. Es sei zu einem echten bürgerlichen Widerstand gekommen. Die Heldin einer seiner Reportagen habe ihm erzählt, dass sie bis dahin immer nur das Gefühl gehabt hatte, in irgendeinem postsowjetischen Land zu leben. Bei Tanzwettbewerben habe sie zwar die Ukraine repräsentiert, aber viel habe diese Tatsache für sie nicht bedeutet. 2022 sei sie dann aber mit Ihrem Mann zum Militär gegangen. Man habe sie zwar nicht genommen, sie habe aber ihre Heimatstadt auch dann nicht verlassen, als es richtig gefährlich wurde. Noch 2014 habe sie sich nur ums Überleben gekümmert. Nun überlege sie, wie Russland zu besiegen wäre. Diese Frau sei das Beispiel einer sehr typischen Haltung: seit einigen Jahren hätten die Ukrainer begonnen, sich um das eigene Land zu kümmern, sagt der Kriegskorrespondent Paweł Pieniążek in einem Gespräch mit der Wochenzeitschrift Tygodnik Powszechny. 

SUPER EXPRESS: Die meisten Deutschen sind gegen Reparationen 

Die meisten Deutschen würden sich gegen die Kriegsentschädigungen für Polen aussprechen, berichtet die Tageszeitung Super Express in der neuen Ausgabe. Das gehe aus einer jüngsten Umfrage hervor, die sowohl unter Polen als auch Deutschen vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos durchgeführt wurde. Der Erhebung sei zu entnehmen, dass sich drei Viertel der bundesdeutschen Bürger gegen die Reparationen aussprechen. Ganz anders würden die Antworten der Polen aussehen: 66 Prozent der Befragten gingen davon aus, dass Deutschland die Kriegsentschädigungen an Polen zahlen sollte. Trotz des gewaltigen Unterschieds weise die Studie einige Gemeinsamkeiten aus, lesen wir weiter. Und zwar je jünger die Befragten, desto größer werde ihre Kompromissbereitschaft. Auch der Wohnort habe Einfluss auf die geäußerte Meinung: die Großstädter beiderseits der Oder seien in ihren Urteilen moderater. Zugleich seien die jüngeren Deutschen jene Gruppe in der Bundesrepublik, die sich am zahlreichsten für die Auszahlung der Reparationen an Polen ausspreche, stellt die Tageszeitung Super Express fest. 

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Iga’s Pläne für 2023 

In einem Gespräch mit der Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna verrät die Weltranglistenerste im Damen-Tennis – Iga Świątek ihre Pläne für die kommenden zwölf Monate. Die 21-jährige Polin präsentiere sich sehr kämpferisch, sie wolle so viele Turniere wie möglich gewinnen, auch wenn sie keinen konkreten Wettstreit im Sinne habe. Jedes Turnier sei für sie von großer Bedeutung.

Im vergangenen Jahr habe Świątek acht WTA-Turniere gewonnen, darunter zwei der wichtigsten Wettbewerbe der Welt: French Open und US Open. Sie habe 6 Turniere in Folge gewonnen und sei aktuell die dominierende Nummer Eins im Damen-Tennis, obwohl sie erst 21 Jahre alt sei. Sie sei auch die erste Polin, die ein Grand-Slam-Turnier gewann. Ihr Hauptziel sei momentan, sich von der vergangenen Saison zu distanzieren. Die ständigen Vergleiche mit den vergangenen Erfolgen würden nur mehr Druck erzeugen, gibt Iga zu. Sie habe in letzter Zeit viel dazugelernt und könne inzwischen relativ gut mit dem Erwartungsdruck umgehen, sagt die junge Sportlerin. Sie beschränke zum Bespiel ihre Aktivität in den sozialen Netzwerken, sie lese auch immer weniger über sich selbst im Internet. Dies ermögliche ihr die mentale Balance zu erreichen.


Jakub Kukla