Deutsche Redaktion

Der Kampf um den guten Namen Polens

24.10.2023 10:54
Wie kämpft man um den guten Namen Polens? Welche Instrumente sind am effektivsten? Nach der Antwort auf diese Fragen sucht die Redaktion der Wochenzeitschrift „Do Rzeczy“. 
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DO RZECZY: Der Kampf um den guten Namen Polens 

Der Schutz der Erinnerung an die polnische Geschichte sei von großer Bedeutung, denn ausländische Organisationen würden häufig falsche Aussagen über die Vergangenheit Polens, insbesondere im Kontext des Zweiten Weltkriegs, verbreiten, die dem Ruf Polens ernsthaften Schaden hinzufügen würden. Lech Obara vom Verein Patria Nostra, der sich für den guten Namen Polens einsetze, gehe ausführlich auf die Mechanismen ein, mit denen polnische Anwälte historische Lügner strafrechtlich verfolgen können. Unter den Instrumenten, die zur Verteidigung der historischen Wahrheit eingesetzt werden können, sei das Zivilrecht bei weitem die beste Möglichkeit. In den letzten Jahren seien Mechanismen entstanden, die es ermöglichen würden, effektiv auf Versuche der Geschichtsfälschung zu reagieren, erklärt der Anwalt. Er sei sich zugleich dessen bewusst, dass der Rückgriff auf zivilrechtliche Rechtsbehelfe oft im Widerspruch zum Willen vieler Polen stehe, die sich eine härtere Reaktion auf historische Lügen wünschen würden, wie etwa die Behauptungen über „polnische Vernichtungslager“ oder die Unterstellung unserer Mitschuld an deutschen Verbrechen.

Man könne mit bloßem Auge sehen, dass die Klageerhebung gegen deutsche Portale gute Ergebnisse bringe. In der Tat höre man in den deutschen Medien nicht mehr von „polnischen Vernichtungslagern“ oder „polnischen Ghettos“. Das sei die beste und befriedigendste Frucht unserer Arbeit, erklären Monika Brzozowska-Pasieka und Jerzy Pasieka, die seit Jahren vor Gericht gegen historische Lügner kämpfen, lesen wir in Do Rzeczy. 

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Zu viele schlechte Umfragen verunsichern die Wähler 

Michał Zieliński, ein politischer Analyst, erklärt in einem Interview mit Dziennik/Gazeta Prawna die Bedeutung von Meinungsumfragen im vergangenen Wahlkampf. Während des Wahlkampfs seien die Polen mit Umfragen überschwemmt worden. Hätten sie eigentlich den Wählern geholfen oder sie doch verunsichert? – fragt das Blatt.

Seien wir ehrlich, antwortet Zieliński. Die letzten Parlamentswahlen seien nicht die größte Errungenschaft der polnischen Soziometrie in den letzten 30 Jahren gewesen. Im Vergleich zu den vorangegangenen Parlamentswahlen sei die Vorwahlforschung leicht vom Endergebnis abgewichen, auch wenn es erfreulicherweise alles andere als eine Katastrophe wie bei der Europawahl 2019 gewesen war. Und ja, die Spaltung in den Umfragen habe für Verunsicherung gesorgt. Auf der anderen Seite habe die Dynamik der Kampagne in den letzten Wochen die Arbeit der Meinungsforschungszentren nicht einfacher gemacht.

Das Blatt möchte auch wissen, ob es seiner Ansicht nach nicht zu viele Umfragen gegeben habe? Die meisten Menschen hätten wahrscheinlich das Gefühl, fast täglich mit Umfragen überschwemmt zu werden. Qualitativ hochwertige Forschungen von seriösen Zentren seien in dieser Kampagne jedoch nur selten anzutreffen. Das sei ein riesiges Problem, nicht nur in Polen. 

SUPER EXPRESS: Wie geht es weiter mit dem Großflughafen? 

Es sei nicht ganz klar, was die neue Regierung mit dem Bau des neuen Megaflughafens tun werde, stellt die Tageszeitung Super Express fest. Der stellvertretende Finanzminister Marcin Horała meint, dass schwere Arbeiten vor Ort bereits unternommen würden. Seiner Meinung nach würde ein Investitionsstopp für Polen schwer kalkulierbare, aber milliardenschwere Verluste bedeuten.

Der zentrale Kommunikationshafen sei eine wichtige Infrastrukturinvestition der PiS-Regierung. Weniger als 40 Kilometer von Warschau entfernt sollte ein Großflughafen gebaut werden. Das gesamte Land sollte durch ein Netz moderner Eisenbahnverbindungen an den Flughafen angeschlossen werden. Die ersten Flugzeuge sollten im Jahr 2028 in Betrieb gehen. Nach Prognosen der International Air Transport Association (IATA) könnte der Flughafen im Jahr 2060 bis zu 65 Millionen Passagiere abfertigen.

Katarzyna Lubnauer von der Bürgerkoalition, habe gesagt, dass eine Prüfung erforderlich sei. Man werde dann herausfinden, was bereits getan wurde und wie fortgeschritten die Arbeiten seien. Eine solche Investition werde vor allem die Regionalflughäfen zerstören,, lesen wir in Super Express.


Autor: Jakub Kukla