KURIER LUBELSKI: Bildungsministerium plant Öffnung von Kindergärten für Nicht-Fachkräfte
Das polnische Bildungsministerium plant eine Änderung der Vorschriften, die es ermöglichen soll, in Kindergärten auch Personen ohne pädagogische Ausbildung einzustellen – vorausgesetzt, sie verfügen über geeignete Kompetenzen für die Arbeit mit Vorschulkindern, wenn keine qualifizierten Fachkräfte zur Verfügung stehen. Ziel dieser Maßnahme sei es, dem zunehmenden Personalmangel entgegenzuwirken, berichtet Kurier Lubelski. In der Praxis würde dies bedeuten, dass künftig auch Personen ohne ein abgeschlossenes pädagogisches Studium in Vorschulgruppen tätig sein könnten.
„Wir lehnen die vom Bildungsministerium angekündigten Änderungen entschieden ab“, schreiben Vorschulpädagoginnen und -pädagogen in einer Petition an das Ministerium. Dabei handele es sich nicht um eine Reform, sondern um den Versuch, ein strukturelles Problem auf Kosten der Kinder und der Bildungsqualität zu umgehen. Die angekündigten Maßnahmen seien eine vermeintliche „Systemrettung“, die in Wahrheit dessen Fundament untergrabe, heißt es in dem Schreiben weiter.
Aus Sicht der Lehrkräfte ist die Vorschulerziehung der erste Abschnitt des Bildungssystems, dem ein verbindlicher Lehrplan zugrunde liegt – also weit mehr als nur „Betreuung“. Die Arbeit mit Kindern in diesem Alter erfordere fundiertes Fachwissen und eine professionelle Ausbildung. Weder eine „gute Einstellung“ noch bloße Intuition könnten dies ersetzen. Zudem ist die Vorschulzeit eine Phase intensiver psychischer, sozialer, motorischer und sprachlicher Entwicklung – Fehler von Erwachsenen können in diesem Alter langfristige Folgen haben.
„Eine solche Änderung könnte gravierende negative Auswirkungen auf die Kinder haben“, warnt eine Vorschullehrerin aus einem Kindergarten in Lublin. „Wer keine Ausbildung hat, bringt keine praktische Erfahrung mit, kennt den Alltag in einer Vorschulgruppe nicht und ist weder für Betreuung noch für Erziehung oder Unterricht vorbereitet. Würden wir akzeptieren, dass in Krankenhäusern Menschen ohne Medizinstudium und ohne praktische Ausbildung arbeiten, nur weil es zu wenige Ärzte im Dienst gibt? Dasselbe gilt für die Vorschulerziehung: Auch die Jüngsten brauchen qualifizierte Fachkräfte“, betont sie. Die Petition wurde bislang von fast 30.000 Lehrkräften aus dem ganzen Land unterzeichnet.
WPROST: Konfederacja im Aufwind
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pollster im Auftrag der Zeitung Super Express zeigt, dass Konfederacja ihre starke Position auf der politischen Bühne behauptet und derzeit auf fast 13 Prozent Zustimmung kommt. Dieses Ergebnis weckt Hoffnungen auf eine stabile politische Zukunft – zumal die Sitzverteilung im Sejm der Partei von Krzysztof Bosak potenziell breite Koalitionsmöglichkeiten eröffnet, sowohl mit der PiS als auch mit der regierenden KO. Damit rücken Bündnisse in den Bereich des Möglichen, die vor Kurzem noch als völlig unrealistisch galten.
Bosak selbst begegnet den Umfragewerten mit Zurückhaltung. „Entscheidend ist das Ergebnis in zwei Jahren – und noch ist nichts entschieden“, betont er. Konfederacja wolle sich mit kühlem Kopf und klarer Strategie auf die Parlamentswahlen 2027 vorbereiten.
Professor Kazimierz Kik, Politikwissenschaftler, äußert sich skeptisch zu den realen Chancen einer Zusammenarbeit der konservativen Partei mit der Regierungskoalition. „Die Konfederacja wird zwar ihr politisches Angebot ausweiten und Kompromissbereitschaft signalisieren – doch das ist nur Fassade“, erklärt er gegenüber Wprost.
Seiner Ansicht nach sind die ideologischen Unterschiede zwischen den Parteien zu tief. Die Konfederacja steht für ein konservatives, wirtschaftsliberales Weltbild mit Betonung auf nationaler Souveränität und einem schlanken Staat. Die Bürgerkoalition hingegen – insbesondere ihr mittelinkes Lager – setzt auf europäische Integration, umfangreiche Sozialprogramme und gesellschaftliche Liberalisierung. Eine so fundamentale ideologische Kluft sei kaum zu überbrücken, meint Kik.
SUPER EXPRESS: Świąteks Nudelgericht sorgt für Aufsehen
Iga Świątek, die polnische Tennisikone, wurde noch vor dem Wimbledon-Finale gefragt, was sie nach dem Spiel gerne essen würde. Ihre Antwort überraschte viele: Es gebe ein Gericht, das sie derzeit besonders häufig esse – und das sie schon als Kind geliebt habe: „Das sind Nudeln mit Erdbeeren. Ihr müsst das mal probieren! Nudeln, Erdbeeren und ein bisschen Joghurt – das ist einfach fantastisch!“, verriet sie.
Nach diesem Geständnis kochten die sozialen Medien über. Alle wollten wissen, was genau dieses Gericht ist und wie man es zubereitet. Auch italienische Medien griffen Świąteks kulinarisches Bekenntnis mit Interesse auf. Super Express befragte dazu den Küchenchef Daniele Noé, einen Mailänder, der seit einigen Jahren ein auf Pasta spezialisiertes Restaurant im Warschauer Stadtteil Powiśle betreibt.
Sein Urteil fiel eindeutig aus: „Das ist ein Verbrechen. Pasta darf nur herzhaft sein. Obst – wenn überhaupt – erst hinterher.“ Ob ein solches Gericht also in Italien akzeptiert werde? „Absolut nicht“, sagt der Gastronom entschieden. Und als Dessert? „Nein“, lautet seine klare Antwort.
Autor: Jakub Kukla