Deutsche Redaktion

Ex-Regierungschefin Suchocka würdigt verstorbenen Erzbischof Józef Kowalczyk

22.08.2025 14:05
Ex-Ministerpräsidentin würdigt verstorbenen ehemaligen Primas von Polen. Religionslehrer bangen um ihre Arbeitsplätze und werfen Ministerin Emphatielosigkeit vor. UEFA zieht nach Eklat auf den Rängen in Debrecen Konsequenzen. Und: Heimwerken liegt zunehmend im Trend. Mehr dazu in der Presseschau.
Ehemaliger Primas von Polen, Józef Kowalczyk.
Ehemaliger Primas von Polen, Józef Kowalczyk.Lukasz Kalinowski/East News

VATICAN NEWS: Hanna Suchocka würdigt verstorbenen Erzbischof Józef Kowalczyk

Die ehemalige polnische Premierministerin Hanna Suchocka hat den verstorbenen Erzbischof Józef Kowalczyk im Gespräch mit Vatican News als wichtigen Wegbereiter der kirchlich-staatlichen Beziehungen gewürdigt. Der frühere Apostolische Nuntius in Polen und Primas von Polen starb im Alter von 86 Jahren. Die Nachricht von seinem Tod wurde in Gniezno durch die Glocke des Heiligen Adalbert bekanntgegeben.

„Ich habe mit ihm praktisch von Anfang an zusammengearbeitet, seit er nach Polen kam, als der Heilige Stuhl die diplomatischen Beziehungen zu Polen wieder aufgenommen hat“, erinnerte sich Suchocka im Gespräch mit dem Portal. Kowalczyk sei mit einem klaren Auftrag nach Polen gekommen – im Namen von Papst Johannes Paul II. den Wiederaufbau der diplomatischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg zu gestalten.
„Er hat diese Mission hervorragend erfüllt und ein außergewöhnlich gutes Einvernehmen mit den Politikern gefunden“, sagte die ehemalige Regierungschefin. Während ihrer Amtszeit sei das Konkordat zwischen Polen und dem Vatikan unterzeichnet worden.

Auch nach Kowalczyks Zeit als Nuntius blieb der Kontakt eng. „Er lud mich mehrfach nach Gniezno ein, um über Europa, über Polens Rolle und die Beziehungen in einer sich wandelnden Welt zu sprechen“, so Suchocka in Vatican News.

WPROST: Religionslehrer kritisieren Kürzung des Unterrichts

Piotr Janowicz, Vorsitzender des Verbandes der Laienkatecheten, hat die Entscheidung von Bildungsministerin Barbara Nowacka kritisiert, den Religionsunterricht von zwei auf eine Wochenstunde zu reduzieren. Lehrkräfte hätten weder Zeit noch Unterstützung erhalten, um sich auf die Änderung einzustellen, lesen wir in der Wochenzeitschrift Wprost.
Nach Einschätzung von Janowicz könnten dadurch rund 11.000 Religionslehrer ihren Arbeitsplatz verlieren. Zudem erinnerte er daran, dass das Verfassungsgericht die Verordnung der Ministerin im Juli für verfassungswidrig erklärte, da eine Abstimmung mit Kirchen und Religionsgemeinschaften fehlte.

„Noch trauriger ist, dass die Ministerin keinerlei Empathie zeigt. Es gab noch nie eine Situation, in der Lehrern keine Möglichkeit zur Umschulung gegeben wurde. Wir haben keine Hilfe erhalten“, so Janowicz. Das Ministerium habe auf Briefe und Bitten um Gespräche nicht reagiert.
Gleichzeitig verwies er auf die breite gesellschaftliche Unterstützung für den Religionsunterricht. Ende Juni seien mehr als 500.000 Unterschriften für ein Bürgergesetz zum Schutz des Faches gesammelt worden. Der Entwurf liegt derzeit im Sejm und wartet auf die erste Lesung.

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: UEFA bestraft Raków Częstochowa – Verfahren gegen Maccabi Haifa läuft

Der polnische Fußballverein Raków Częstochowa muss 40.000 Euro Strafe an die UEFA zahlen. Grund ist das Verhalten seiner Fans während des Conference-League-Qualifikationsspiels gegen Maccabi Haifa im ungarischen Debrecen. Die UEFA verhängte 30.000 Euro Strafe wegen Pyrotechnik auf den Tribünen sowie weitere 10.000 Euro wegen „unangemessener Inhalte“. Zudem erhielt der Verein ein vorläufig ausgesetztes Ticketverkaufsverbot für ein zukünftiges Auswärtsspiel unter UEFA-Schirmherrschaft.

Für Diskussionen sorgte jedoch vor allem ein Transparent im Fanblock von Maccabi Haifa. Dort war mit Bezug auf Polen die Aufschrift „Mörder seit 1939“ zu lesen. Die UEFA bestätigte, dass die Ermittlungen gegen den israelischen Verein noch laufen.

Raków hatte die Partie am 14. August mit 2:0 gewonnen und sich damit für die 4. Runde der Conference-League-Qualifikation qualifiziert, berichtet Dziennik/Gazeta Prawna in dem Sportteil.

TYGODNIK POWSZECHNY: Heimwerken im Trend

Ob Streichen und Spachteln von Wänden, das Anbringen von Stuck oder das Erneuern von Silikon im Badezimmer – immer mehr Menschen entdecken das Heimwerken für sich. Auch Ewelina Burda gehört dazu. „Das Renovieren von Fliesen oder kleinere Arbeiten im Haus habe ich mir mithilfe von Internetvideos selbst beigebracht. Es macht mir große Freude, und ich präsentiere die Ergebnisse stolz meinen Freunden“, schreibt sie im Tygodnik Powszechny.
Die Redaktion widmet sich in ihrer neuen Ausgabe ausführlich diesem Thema. Gerade die Sommermonate böten ideale Bedingungen für Renovierungsprojekte, heißt es.

Gespräche mit Hobbyheimwerkern zeigen: Eigenständiges Arbeiten bringt nicht nur Zufriedenheit, sondern hilft auch, Geld zu sparen. Darüber hinaus betont das Magazin den gesundheitlichen Aspekt. Kleine handwerkliche Tätigkeiten gelten für viele als eine neue Form der Entspannung und als Ausgleich zum Arbeitsalltag.

Autor: Jakub Kukla

"Zankapfel Religionsunterricht"

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Die katholische Kirche will juristisch gegen die Einschränkung von Religionsunterricht in den Schulen vorgehen. Korrigiert Trump die Entscheidung seines Vorgängers in Bezug auf KI-Technologie für Polen? Und: Tennisstar Świątek in Topform. Mehr dazu in der Presseschau.

Aggression gegen Priester? Kleriker haben Angst in der Soutane zu gehen

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Laut einer Studie wurde jeder zweite Priester im vergangenen Jahr Opfer von Übergriffen. Aus Angst vor Aggressionen sollen demnach viele Geistliche auf ihr Priestergewand verzichten.

Eklat auf den Rängen: Warschau und Tel Aviv verurteilen Fan-Parolen

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Anhänger des israelischen Klubs hatten ein Transparent mit der Aufschrift „Murderers since 1939“ gezeigt und eine polnische Flagge entweiht.

Ehemaliger Primas von Polen, Józef Kowalczyk, gestorben

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Der frühere Primas von Polen und päpstliche Nuntius, Józef Kowalczyk, ist in der Nacht zum 20. August in einem Krankenhaus in Tarnów im Süden des Landes gestorben. Er war dort seit mehr als drei Wochen in Behandlung, teilte die Erzdiözese Gnesen (Gniezno) am Mittwoch mit. Kowalczyk wurde 85 Jahre alt.