DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Geheimdienste warnen vor Russland
Westliche Geheimdienste warnen davor, dass Russland innerhalb von zwei bis fünf Jahren zu einer Konfrontation mit der NATO bereit sein könnte. Über eine mögliche Auseinandersetzung zwischen der NATO und Russland wird zunehmend in militärischen und geheimdienstlichen Kreisen sowie in der westlichen Politik gesprochen. Als mögliches nächstes Ziel russischer Aggression nach der Ukraine werden vor allem die baltischen Staaten genannt – insbesondere Estland, lesen wir in der Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna.
Ein solcher Angriff würde mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Krieg zwischen Russland und dem Bündnis auslösen – vermutlich in erster Linie mit seinen europäischen Mitgliedsstaaten. Analysten haben berechnet, welche wirtschaftlichen Folgen ein solcher Konflikt für die Weltwirtschaft hätte. Demnach könnten Zerstörungen in den Kampfgebieten, steigende Energiepreise durch einen Wegfall russischer Lieferungen sowie ein Zusammenbruch der Finanzmärkte das globale Bruttoinlandsprodukt im ersten Jahr des Konflikts um 1,3 Prozent verringern – das entspricht einem Verlust von 1,5 Billionen US-Dollar. Das wäre ein vergleichbares Ausmaß wie beim Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022, der damals ebenfalls rund 1,5 Prozent des weltweiten BIP kostete.
Die Verluste wären jedoch ungleich verteilt. Die baltischen Staaten wären am stärksten betroffen. Andere europäische Länder, die in den Konflikt hineingezogen würden – wie Finnland, Schweden, Polen oder Deutschland – müssten ebenfalls mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden rechnen. In der gesamten EU könnte das BIP um 1,2 Prozent sinken.
Russland selbst würde etwa 1 Prozent seines BIP verlieren – seine Wirtschaft ist bereits weitgehend isoliert, an Sanktionen angepasst, und der Rückgang der zivilen Wirtschaftsaktivität würde zum Teil durch eine erhöhte Rüstungsproduktion kompensiert, erklärt das Blatt.
DO RZECZY: Rosenkranzgebet so gut wie Wellness-Apps
Über den positiven Einfluss des Rosenkranzgebets auf die psychische Gesundheit berichten aktuelle Studien, auf die sich die Wochenzeitschrift Do Rzeczy bezieht. In einer modernen Kultur, in der auf Smartphone-Bildschirmen Wellness-Apps dominieren, zeigen neue Forschungsergebnisse den Wert dieser uralten katholischen Gebetspraxis.
Wissenschaftler aus Italien, Polen und Spanien untersuchten über 350 praktizierende Katholiken, um die Auswirkungen des Rosenkranzgebets auf ihr Wohlbefinden und ihre psychische Gesundheit zu analysieren. Die Ergebnisse zeigen: Personen, die regelmäßig den Rosenkranz beten, berichteten über besseres Wohlbefinden, höhere Empathie und signifikant niedrigere Werte bei verschiedenen Angstzuständen. Über 60 Prozent der Teilnehmer der Studie verfügten über einen Masterabschluss oder einen höheren akademischen Grad – ein Ergebnis, das mit dem verbreiteten Vorurteil bricht, wonach traditionelle katholische Frömmigkeitsformen vor allem für weniger gebildete Menschen ansprechend seien.
Laut dem belgisch-deutschen Journalisten Thomas Philipp Reiter reichen die Ergebnisse weit über die katholischen Gemeinschaften hinaus. Angesichts der zunehmenden globalen Krise psychischer Gesundheit – besonders ausgeprägt in den USA und Europa – deute die Studie darauf hin, dass die Gesellschaft womöglich leicht zugängliche, kulturell verwurzelte Quellen seelischen Wohlbefindens übersehe.
In Deutschland, wo sowohl katholische als auch protestantische Traditionen die Kultur geprägt haben, aber zunehmend an Bedeutung verlieren, könne die Studie eine Brücke schlagen zwischen säkularen Ansätzen zur mentalen Gesundheit und spirituellen Praktiken. Für deutsche Katholiken sei sie eine Bestätigung des Werts jener religiösen Praktiken, die oft als überholt gelten.
In Polen wiederum sind die Ergebnisse besonders relevant: In einer Zeit, in der das Land mit Spannungen zwischen seiner tief katholischen Identität und den Säkularisierungstendenzen konfrontiert ist, liefert die Studie empirische Belege dafür, dass traditionelle religiöse Praktiken psychische Vorteile bringen – was sowohl auf die Gesundheitspolitik als auch auf kulturelle Debatten Einfluss haben könnte.
GAZETA WYBORCZA: Arabische Touristen willkommen – aber bitte nicht nur
Will Zakopane keine arabischen Touristen mehr? Es scheint, als wollten die Tatra-bewohner ihre Gäste künftig etwas diversifizieren. Wie die Gazeta Wyborcza berichtet, sorgen sich lokale Unternehmer um die wachsende Zahl von Besuchern aus dem Nahen Osten. In den Medien kursieren Schlagzeilen wie „Arabische Touristen überrennen Zakopane“, und einige Restaurants haben ihre Angebote ausschließlich auf Halal-Speisen umgestellt. Manche befürchten, dass dies andere Gäste abschrecken könnte, stellt das Blatt fest.
Touristen aus Kuwait, Saudi-Arabien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten haben bereits vor einigen Jahren die Region für sich entdeckt. Einzigartige kulturelle Erlebnisse in Kombination mit niedrigen Preisen haben Zakopane zu einem beliebten Wochenendziel gemacht. Nun geht es nicht darum, diese Besucher zu vergraulen – vielmehr solle die touristische Werbung für diese Zielgruppe künftig weniger intensiv betrieben werden.
„Wir sind nicht gegen Touristen aus arabischen Ländern – ganz im Gegenteil, sie sind sehr willkommen“, betont Stadtrat Tymoteusz Mróz im Gespräch mit der Wyborcza. In der Diskussion um neue Werbestrategien wurden aber auch andere geographische Richtungen ins Spiel gebracht – etwa die USA und Großbritannien.
Autor: Jakub Kukla