Deutsche Redaktion

Die 13. Kolonne der russischen Wagner-Gruppe ist in Belarus eingetroffen

28.07.2023 10:55
Die Söldner bewegen sich auf das Zentrum des Landes zu. In der Kolonne wurden gepanzerte Fahrzeuge gesichtet. Der Konvoi bestehe aus mindestens 29 Fahrzeugen, berichtet die Beobachtergruppe Belarusian Hajun auf Telegram. 
Grupa Wagnera na Białorusi
Grupa Wagnera na BiałorusiPAP/EPA/ARKADY BUDNITSKY

Wie die Gruppe am Freitag informierte, ist die Kolonne wahrscheinlich auf dem Weg zum Lager im Dorf Tsel in der Nähe der Stadt Assipowitschy, wo weitere Söldner stationiert sind. Das Verteidigungsministerium in Warschau erklärte letzte Woche, die Situation an der Ostgrenze genau zu beobachten. Die polnischen Behörden haben das Regime in Minsk gewarnt, dass jegliche Provokation zur vollständigen Isolierung von Belarus führen wird. Man sei bereit für „unterschiedliche Szenarien“. „Belarus hat bereits mithilfe von Gruppen illegaler Migranten Angriffe auf unsere Grenze verübt“, sagte Polens Vize-Außenminister Pawel Jabłoński.

Wagner-Gruppe sind „extrem gefährliche Söldner

Polens Premierminister Mateusz Morawiecki sprach am Donnerstag von „einer neuen Bedrohung, die an der polnischen Grenze aufgetaucht ist". Er bezog sich dabei auf die in Belarus stationierten Einheiten der Wagner-Gruppe. „Die Wagner-Gruppe ist eine extrem gefährliche Söldnertruppe, gnadenlos und rücksichtslos. Sie haben in Afrika, der Ukraine und im Nahen Osten gezeigt, wie sie sich verhalten, welche Kriegsverbrechen sie begehen und wozu sie in den Gebieten, in denen sie auftreten, fähig sind", sagte Morawiecki.

Ohne die Arbeit der Offiziere und Soldaten, die die polnische Grenze schützen, und ohne die Maßnahmen, die die Regierung zu ihrer Verstärkung ergriffen hat, fuhr er fort „hätten wir in zwei Stunden die Wagner-Gruppe in Warschau".

Im Jahr 2021 erlebte Polen an seiner Grenze zu Belarus einen verstärkten Migrationsdruck, als Tausende von Migranten versuchten, ins Land einzudringen. Warschau machte die belarussische Regierung für die Krise verantwortlich und behauptete, sie würde Migranten aus dem Nahen Osten und Afrika mit dem falschen Versprechen eines leichten Zugangs zur EU einfliegen. Nach Angaben polnischer Beamter wurde der hybride Angriff aus Belarus gemeinsam mit den russischen Geheimdiensten vorbereitet. Als Folge der Krise errichtete Polen einen Schutzzaun entlang seiner Grenze zu Weißrussland. Später wurde dieser mit elektronischer Überwachungsausrüstung, einschließlich CCTV-Kameras und Nachtsichtsystemen, erweitert.



PAP/ps/jc