Deutsche Redaktion

Italien ehrt Polen für die Rettung des Schiefen Turms von Pisa

15.01.2024 06:40
Zu Ehren des polnischstämmigen Ingenieurs Michele Jamiolkowski wurde in Pisa eine Gedenktafel enthüllt. Der verstorbene Professor wird damit im Rahmen der Feierlichkeiten zum 850-jährigen Bestehen des Schiefen Turms von Pisa geehrt. 
Krzywa Wieża w Pizie
Krzywa Wieża w Piziefreedom100m

Die Gedenktafel wurde im Hof des Dommuseums enthüllt, während die Tageszeitung La Stampa einen Artikel über Michele Jamiolkowski mit der Überschrift „Professor, der den Turm von Pisa rettete" veröffentlichte.

Der im vergangenen Jahr im Alter von 90 Jahren verstorbene Jamiolkowski koordinierte zwischen 1993 und 2001 ein internationales Komitee zur Rettung des Wahrzeichens der Stadt. „Uns wurde gesagt, wir sollten die Neigung um 10 Prozent verringern. Wir haben es geschafft, die Grenze leicht zu überschreiten", sagte der in Italien als „Magier" bezeichnete Jamiolkowski damals nach Abschluss der Arbeiten, berichteten Medien.

Jamiolkowski wurde 1932 in Stryi bei Lemberg im Vorkriegspolen geboren. Während des Zweiten Weltkriegs war er im deutschen Vernichtungslager Auschwitz inhaftiert. 1959 verließ er Polen und ging nach Italien, wo er sein Studium an der Technischen Universität von Turin abschloss.

Der mittelalterliche Glockenturm ist ein Symbol für die Macht der Seerepublik Pisa im Mittelalter. Er neigt sich seit dem Beginn seines Baus im Jahr 1173 auf einem etwas zu weichen Boden zur Seite. Im Januar 1990 wurde der Turm aus Sicherheitsgründen für 11 Jahre für die Öffentlichkeit geschlossen, da seine Neigung 4,5 Meter aus der Senkrechten erreichte und mit seinem Zerfall drohte.


PAP/ps