Deutsche Redaktion

Innenminister: Besuch von Kanzler Merz zeigt hohen Stellenwert der deutsch-polnischen Beziehungen

07.05.2025 10:58
Der Besuch des neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz in Warschau unmittelbar nach seinem Amtsantritt wird in Polen als wichtiges Signal für die künftigen bilateralen Beziehungen gewertet. „Der Besuch zeigt, welchen hohen Stellenwert deutsche Politiker den Beziehungen zu Polen beimessen“, sagte der polnische Innenminister, Tomasz Siemoniak, im Gespräch mit dem Polnischen Rundfunk.
Herzlichen Glckwunsch und bis morgen in Warschau, Kanzler, schrieb Donald Tusk in sozialen Medien.
„Herzlichen Glückwunsch und bis morgen in Warschau, Kanzler“, schrieb Donald Tusk in sozialen Medien.Radek Pietruszka/PAP//EPA/FILIP SINGER

Merz trifft sich am Mittwochabend in Warschau mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk zusammen. Im Anschluss ist eine gemeinsame Pressekonferenz geplant.

Siemoniak betonte, dass es viele Themen gebe, die mit dem neuen Kanzler besprochen werden müssten – insbesondere die wirtschaftlichen Beziehungen, da Deutschland und Polen wichtige Handelspartner seien. Auch Fragen der Migrationspolitik und die Unterstützung der Ukraine stehen laut dem Minister auf der Tagesordnung.

Ein besonders sensibles Thema für die polnische Regierung seien die seit zwei Jahren wiedereingeführten Grenzkontrollen an der deutsch-polnischen Grenze. „Polen hat sich bereits gegenüber der früheren Bundesregierung für eine Abschaffung dieser Kontrollen ausgesprochen“, so Siemoniak. Nach dem Kanzlerwechsel sei es nun „notwendig, dieses Thema erneut zu diskutieren“. Er fügte hinzu: „Ich hoffe, dass ich mich bald mit dem neuen deutschen Innenminister treffen kann und die Zusammenarbeit fortsetzen werde, wie es mit seiner Vorgängerin der Fall war.“

Darüber hinaus will Polen die Kooperation mit Deutschland bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität sowie beim Bevölkerungsschutz stärken. „Gerade in den Grenzregionen sollten diese Fragen eng mit unserem Nachbarn abgestimmt werden“, betonte Siemoniak.

Merz hatte bereits vor seiner Wahl angekündigt, das „Schweigen zwischen Berlin und Warschau“ beenden zu wollen und Polen zu einem seiner ersten Auslandsbesuche zu machen.


IAR/jc

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