Deutsche Redaktion

Weißrussland lässt politische Gefangene frei. Darunter Polen

11.09.2025 16:30
Die US-Botschaft in Litauen berichtete am Donnerstag über die Freilassung von 52 Gefangenen unterschiedlicher Nationalitäten durch Weißrussland. Unter ihnen befinden sich zwei polnische Staatsbürger sowie Personen aus Lettland, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Litauen. Washington strebt eine Normalisierung der Beziehungen zu Minsk an, einschließlich der Wiederaufnahme politischer und wirtschaftlicher Kontakte.
Ein von der belarussischen Prsidialverwaltung herausgegebenes Foto zeigt den weirussischen Prsidenten Alexander Lukaschenko und den US-Prsidialgesandten John Coale whrend ihres Treffens in Minsk am 11. September 2025.
Ein von der belarussischen Präsidialverwaltung herausgegebenes Foto zeigt den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko und den US-Präsidialgesandten John Coale während ihres Treffens in Minsk am 11. September 2025.EPA/BELARUS PRESIDENT PRESS SERVICE

Die Freilassung von 52 Gefangenen, darunter 14 Ausländer, erfolgte nach Verhandlungen in Minsk mit einer US-Delegation – teilte die US-Botschaft in Litauen mit. Zuvor habe der Gesandte von US-Präsident Donald Trump, John Coale, den weißrussischen Diktator Alexander Lukaschenko getroffen.

Wie der Präsident Litauens, Gitanas Nausėda, mitgeteilt hat, seien unter den Freigelassenen Staatsbürger aus Polen, Lettland, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Litauen. Laut der weißrussischen Nachrichtenagentur BelTA handle es sich um 2 Polen, 6 Litauer, 2 Letten, 2 Deutsche, 1 Franzosen und Briten. Nausėda schrieb auf X, die Freigelassenen hätten bereits litauisches Gebiet erreicht. Er fügte hinzu, dass 52 zwar viele seien, „aber über 1000 politische Gefangene weiterhin in weißrussischen Gefängnissen sitzen“.

Der weißrussische Oppositionelle und ehemalige Botschafter Weißrusslands in Polen, Paweł Łatuszka, teilte der Nachrichtenagentur PAP mit, dass Andrzej Poczobut nach seinem Wissen nicht unter den Freigelassenen sei.

US-Angebot für Weißrussland
Eine der Folgen der Gespräche der US-Delegation mit Lukaschenko in Minsk sei die Aufhebung der US-Sanktionen gegen die weißrussische Fluggesellschaft Belavia, berichtete die polnische Presseagentur PAP. Diese Sanktionen waren im Juni 2022 nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine verhängt worden.

Coale habe zudem erklärt, die US-Behörden würden die Wiederaufnahme der Tätigkeit der US-Botschaft in Minsk anstreben. Wie Coale der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur BelTA zufolge sagte, suche Washington eine Normalisierung der Beziehungen zu Minsk, einschließlich der Wiederaufnahme politischer und wirtschaftlicher Kontakte

Bei dem Treffen mit dem weißrussische Diktator Alexander Lukaschenko soll der Trump-Gesandte auch über ein mögliches Treffen beider Präsidenten gesprochen haben. Im Juni hatte das Lukaschenko-Regime bereits 14 Gefangene freigelassen – darunter drei Polen. Unter den damals Entlassenen war auch der Ehemann der weißrussischen Oppositionsführerin Swiatlana Tichanowskaja, Siarhej Tichanowski.

RMF24/PAP

Minsk lässt Oppositionsblogger Zichanouski und drei Polen nach US-vermittelten Gesprächen frei

22.06.2025 14:00
Weißrussland hat am Samstag 14 politische Gefangene freigelassen – darunter den inhaftierten Oppositionsblogger Sjarhej Zichanouski sowie drei polnische Staatsbürger. Dies geschah nach Gesprächen von  Gesandten des US-Präsidenten Donald Trump mit dem weißrussischen Diktator Alexander Lukaschenko in Minsk, teilte das polnische Außenministerium mit.  

Weißrussisches KGB rekrutiert Exilanten in Polen und Georgien

28.07.2025 17:30
Dem litauischen Sicherheitsdienst zufolge wirbt der weißrussische KGB offen Staatsbürger im Ausland an – darunter in Litauen, Polen, Georgien und anderen Ländern. Seine Agenten sollen Geld und Vorteile für Informationen anbieten. Wer ablehne, werde unter Druck gesetzt.

Lukaschenkos digitaler Maulkorb für seine Landsleute

05.08.2025 18:11
Die Familie von Präsident Lukaschenko gehört sicher nicht zu den ärmsten Menschen in Belarus. Geschäftsreisen im Privatjet in die Emirate zusammen mit Freunden, Luxusuhren im Wert von mehreren zehntausend Dollar bei öffentlichen Auftritten, ein goldener Revolver als Geschenk für den jüngsten Sohn des Diktators – das alles gehört längst zum Standardrepertoire autoritärer Regime wie dem in Minsk. Aber: Es geht immer noch mehr, schreibt unser Korrespondent Jan Krzysztof Michalak aus Belarus. 

Kommentar aus Minsk: Weißrussische Echos aus Alaska

19.08.2025 19:33
Aus Sicht der Weißrussen war die Blamage der Washingtoner Administration in Anchorage weniger aufregend als das Telefongespräch zwischen Trump und Lukaschenka im Vorfeld des Gipfels. Es war wie ein Blitz aus heiterem Himmel – und löste in Weißrussland eine Explosion von Diskussionen in der Opposition und eine Explosion von Begeisterung unter den Soldaten der Regimepropaganda aus. Darüber, was es mit dem Anruf an sich haben könnte und über europäische Spitzenpolitiker mit drei Beinen, berichtet aus Minsk Jan Krzysztof Michalak.

Polen verurteilt Festnahme von Staatsbürger durch belarussisches KGB als Provokation

05.09.2025 10:44
Das polnische Außenministerium betrachtet die Festnahme eines polnischen Staatsbürgers durch das belarussische KGB als Provokation. Das teilten der Sprecher des Ministeriums, Paweł Wroński, und der stellvertretende Außenminister Marcin Bosacki am Freitag mit. Die polnische Botschaft in Minsk werde alle Maßnahmen ergreifen, um dem Festgenommenen zu helfen. Die Reaktion des Ministeriums werde innerhalb der nächsten Stunden oder Tage bekanntgegeben.