Deutsche Redaktion

Nord Stream-Sprengung: Italien blockiert Auslieferung des Verdächtigen an Deutschland

16.10.2025 08:20
Der Oberste Kassationsgerichtshof Italiens hat die Berufung von Sierhij K. stattgegeben. Der ukrainische Staatsbürger wird der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines verdächtigt. Die Entscheidung bedeutet, dass der Mann vorerst nicht an Deutschland ausgeliefert wird und der Fall erneut geprüft werden muss.
Der deutschen Staatsanwaltschaft zufolge sei Sierhij K. der Organisator der Sabotage gewesen. Eine von ihm geleitete Gruppe soll die Sabotage von einer in Rostock gemieteten Yacht aus durchgefhrt haben. Den Ermittlern zufolge sei genau diese Gruppe fr die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines 1 und 2 verantwortlich.
Der deutschen Staatsanwaltschaft zufolge sei Sierhij K. der Organisator der Sabotage gewesen. Eine von ihm geleitete Gruppe soll die Sabotage von einer in Rostock gemieteten Yacht aus durchgeführt haben. Den Ermittlern zufolge sei genau diese Gruppe für die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines 1 und 2 verantwortlich.FrameStockFootages/shutterstock

Der italienische Kassationsgerichtshof in Bologna befasst sich mit der Berufung zur Auslieferung des 49-jährigen Sierhij K. Er war im August auf Grundlage eines von der deutschen Staatsanwaltschaft ausgestellten Europäischen Haftbefehls festgenommen worden. Der Ukrainer wurde während des Urlaubs mit seiner Familie in einem Ort bei Rimini in Norditalien festgenommen.

Auslieferung ausgesetzt

Die Entscheidung des Kassationsgerichts bedeutet, dass die Auslieferung in der aktuellen Phase nicht erfolgen kann. Wie die Richter befanden, müsse der Fall erneut geprüft werden.
Sierhij K. wird verdächtigt, eine Gruppe von Ukrainern geleitet zu haben, die 2022 für die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines verantwortlich gewesen sein sollen. Der 49-jährige Ukrainer bestreitet jede Beteiligung an der Sabotage und gibt an, sich zum Zeitpunkt der Tat in der Ukraine aufgehalten zu haben.

Der Anwalt von Sierhij K. habe argumentiert, dass der Sabotageakt im Kontext des anhaltenden Ukraine-Russland-Kriegs stattgefunden habe. Deshalb seien die Festnahme sowie eine mögliche Auslieferung seines Mandanten rechtswidrig. Zudem seien die grundlegenden Rechte seines Mandanten verletzt worden, darunter das Recht auf ein faires Verfahren und auf menschenwürdige Haftbedingungen.

Der deutschen Staatsanwaltschaft zufolge sei Sierhij K. der Organisator der Sabotage gewesen. Eine von ihm geleitete Gruppe soll die Sabotage von einer in Rostock gemieteten Yacht aus durchgeführt haben. Den Ermittlern zufolge sei genau diese Gruppe für die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines 1 und 2 verantwortlich.

Der Fall Wolodymyr Ż.

Am kommenden Freitag wird am Bezirksgericht Warschau eine Anhörung über die mögliche Auslieferung von Wolodymyr Ż. an Deutschland stattfinden. Er wird verdächtigt, an der Sprengung der Nord-Stream-Pipeline beteiligt gewesen zu sein. Wolodymyr Ż. befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Sie wurde bis zum 9. November verlängert.
Der ukrainische Staatsbürger wurde auf Grundlage eines Europäischen Haftbefehls der deutschen Behörden gesucht. Das Gericht hat eine 40-tägige Haft angeordnet. Begründete wurde dies mit der Notwendigkeit, das Verfahren in erster Instanz innerhalb dieses Zeitraums abzuschließen.

Sprengung von Nord Stream
Die Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines ereignete sich am 26. September 2022 auf dem Grund der Ostsee in einer Tiefe von etwa 80 Metern. Die Pipelines dienten dem Transport von Erdgas aus Russland nach Deutschland. Bei der Explosion wurden drei der vier Leitungen von Nord Stream 1 und Nord Stream 2 beschädigt. Der Vorfall fand mehr als sieben Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine statt.

RMF24/ps

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