„Das Außenministerium organisiert die Evakuierung polnischer Staatsbürger aus dem Nahen Osten. Sowohl Militär- als auch Zivilluftverkehr stehen bereit – sofern es die Lage erlaubt. Die Rückkehr nach Polen ist kostenlos“, schrieb Kanzleichef des Ministerpräsidenten Jan Grabiec auf X. Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz ergänzte: „Polen unterstützt weiterhin seine Bürger, die die Region verlassen wollen. Die Vorbereitungen für eine sichere und koordinierte Evakuierungsaktion befinden sich in der Endphase. Die militärische Luftfahrt ist seit den ersten Stunden der Krise voll einsatzbereit.“
Evakuierung aus Israel möglicherweise über Jordanien oder Ägypten
Wie Radio Zet am Sonntag berichtete, soll eine organisierte Ausreise polnischer Staatsbürger aus Israel und dem Nahen Osten am Montag oder Dienstag erfolgen. Geplant sei eine Evakuierung über Grenzübergänge in Jordanien (weiter nach Amman) oder über Ägypten (Richtung Taba) – zunächst auf dem Landweg, anschließend per Flugzeug. Auch eine Evakuierung auf dem Seeweg werde geprüft.
Dem privaten Radiosender zufolge sei der Honorarkonsul in Bethlehem an der Aktion beteiligt. Der Konsulat informiere alle Ausreisewilligen per SMS, dass mit zusätzlichen Übernachtungen zu rechnen sei, bevor ein Weiterflug möglich ist. Die Reisekosten müssen selbst getragen werden. Laut Radio Zet handle es sich um eine private Initiative des Honorarkonsuls – ohne Beteiligung des Außenministeriums.
„Unsere Maßnahmen sind mit denen unserer EU- und NATO-Verbündeten abgestimmt, die derzeit keine Evakuierungsmaßnahmen durchführen. Die Landgrenze Israels ist offen. Entscheidungen werden je nach Lage der Dinge getroffen", versicherte der Sprecher des Ministeriums auf X.
Polnisches Außenministerium ruft zur umgehenden Ausreise aus dem Iran auf
Am Sonntagnachmittag hat das polnische Außenministerium dringend dazu geraten, den Iran auf dem Landweg zu verlassen. „Angesichts des iranisch-israelischen Konflikts raten wir dringend zur umgehenden Ausreise aus dem Iran. Von Reisen in den Iran und andere Länder der Region wird ausdrücklich abgeraten“, hieß es in der Mitteilung.
Sich im Iran aufhaltende polnische Staatsbürger werden zudem erinnert, sich im Online-Registrierungssystem „Odyseusz“ anzumelden. Dies erleichtere die Kontaktaufnahme durch das Konsulat und stellt aktuelle Sicherheitsinformationen bereit. Das Außenministerium rät außerdem dringend dazu, Menschenansammlungen – etwa auf Basaren oder in Einkaufszentren – sowie militärisch relevante Orte zu meiden.
Seit Freitag greift das israelische Militär Dutzende militärische Ziele im Iran an, darunter auch Nuklearanlagen. Iranische Streitkräfte reagieren mit Raketenbeschuss und Drohnenangriffen auf israelische Ziele.
PR/PAP/ps