Deutsche Redaktion

"Erfolg Polens" - Regierung lobt Nawrocki nach Trump-Treffen. Spannungen bleiben

04.09.2025 11:11
"Das ist ein Erfolg Polens", erklärte Vize-Außenminister Władysław Teofil Bartoszewski am Donnerstag im privaten Radiosender Radio Zet. Er habe "nicht das geringste Problem", dem Präsidenten zu gratulieren. Vize-Außenministerin Anna Radwan-Röhrenschef betonte indes, bis Donnerstagmorgen sei keine Mitteilung über den Gesprächsverlauf aus dem Präsidentenpalast im Auswärtigen Amt eingegangen.
Der polnische Prsident Karol Nawrocki (L) und US-Prsident Donald Trump (P) bei einem Treffen im Weien Haus in Washington.  (aldg) PAPRadek Pietruszka
Der polnische Präsident Karol Nawrocki (L) und US-Präsident Donald Trump (P) bei einem Treffen im Weißen Haus in Washington. (aldg) PAP/Radek PietruszkaPAP/Radek Pietruszka

Nach der USA-Visite von Staatspräsident Nawrocki sprechen auch Regierungsvertreter von einem "fundamentalen Erfolg" des Staatsoberhaupts. Die Atmosphäre zwischen dem Außenministerium und der Präsidialkanzlei bleibt dennoch angespannt.

"Das ist ein Erfolg Polens", erklärte Vize-Außenminister Władysław Teofil Bartoszewski am Donnerstag im privaten Radiosender Radio Zet. Er habe "nicht das geringste Problem", dem Präsidenten zu gratulieren. Nawrocki habe die polnischen Interessen in Washington "sehr schön" vertreten.

Trump hatte am Mittwoch zugesagt, US-Truppen in Polen zu belassen und möglicherweise sogar aufzustocken. Zudem lud er Polen zum G20-Gipfel 2026 in Florida ein. Auch Vize-Verteidigungsminister Cezary Tomczyk sprach von einem "Erfolg von fundamentaler Bedeutung" und betonte: "Die Visite zeigt, dass wir in Sicherheitsfragen mit einer Stimme sprechen."

Wie Bartoszewski hinzufügte, habe auch das Auswärtige Amt für diesen Erfolg gearbeitet. Nawrocki habe vor der Reise über 40 Seiten Material vom Außenministerium erhalten. Dies widerspricht der Darstellung von Nawrockis Sprecher, der letzte Woche von einer "beschämenden" A4-Seite mit belanglosen Floskeln gesprochen hatte.

"Außenpolitik darf keine Parteipolitik sein, sondern muss Staatspolitik sein", mahnte Bartoszewski. "Wir spielen auf verschiedenen Klavieren, aber dieselbe Melodie", so der Politiker.

Vize-Außenministerin: Bisher keine Notiz eingegangen

Vize-Außenministerin Anna Radwan-Röhrenschef betonte indes, bis Donnerstagmorgen sei keine Mitteilung über den Gesprächsverlauf aus dem Präsidentenpalast im Auswärtigen Amt eingegangen. "In der Diplomatie werden solche Informationen blitzschnell übermittelt", mahnte sie.

Marcin Przydacz, Chef des präsidialen Außenpolitikbüros, reagierte zurückhaltend: "Die Notiz wird zu gegebener Zeit erstellt, gemäß üblicher Form." Es werde auch "Aufgaben für das Außenministerium" geben.

Radwan-Röhrenschef bedauerte zudem, dass kein Vize-Außenminister Nawrocki begleitet hatte. "Dann wüssten wir aus erster Hand, worüber gesprochen wurde." Dies entspreche normalerweise dem Standard eines gut funktionierenden Staates.

Polen hat derzeit etwa 10.000 US-Soldaten stationiert. Das Land sieht sich als NATO-Mitglied an der Ostflanke direkt von Russland bedroht und strebt Verteidigungsausgaben von vier Prozent des BIP an.

IAR/adn


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