Polens Premierminister Donald Tusk und seine litauische Amtskollegin Inga Ruginienė haben sich am Dienstag zu Gesprächen über die regionale Sicherheit und Verteidigungszusammenarbeit, die Unterstützung für die Ukraine, die Migrationspolitik und die Situation der polnischen Minderheit in Litauen getroffen. Polen und Litauen müssen eng zusammenarbeiten, sowohl bilateral als auch innerhalb der NATO, um auf feindliche Handlungen Russlands zu reagieren, erklärten die beiden Spitzenpolitiker nach ihrem Treffen in Warschau.
„Die Koordination zwischen Polen und Litauen, insbesondere im Hinblick auf gegenwärtige und mögliche zukünftige Provokationen aus Russland, ist absolut notwendig“, sagte Tusk auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. „Unsere Länder sind am stärksten gefährdet durch direkte russische, feindliche Handlungen“, fügte er hinzu. Laut Tusk vertreten beide Regierungen die gleiche Haltung zum Krieg in der Ukraine. Er hob strategische Projekte wie die Rail Baltica-Bahn hervor, die den Bürgern zugutekommen und gleichzeitig die regionale Sicherheit stärken würden.
Tusk zufolge gebe es in Bezug auf die illegale Migration zwischen Warschau und Vilnius „vollständiges gegenseitiges Verständnis“. Beide Hauptstädte würden unter starkem Druck aus Minsk und Moskau stehen. „Wir verstehen, dass unsere Aufgabe darin besteht, der illegalen Migration, die von dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin orchestriert wird, effektiv entgegenzuwirken“, so Polens Regierungschef.
Die neue Premierministerin Litauens Ruginienė sagte, sie habe regelmäßige gemeinsame Regierungstreffen vorgeschlagen, um Meinungen zu geopolitischen Entwicklungen auszutauschen. Sie bezeichnete Polen als Litauens „strategischen Partner“. Wie sie betonte, spiegele diese Partnerschaft sich in „konkreten Maßnahmen“ wider, einschließlich Polens Rolle in den NATO-Luftüberwachungsmissionen und gemeinsamen Wirtschaftsprojekten. Die litauische Staatschefin versprach, ihre Regierung werde alles tun, um der Ukraine zum Sieg über Russland zu verhelfen.
Tusk nach hätten die Gespräche auch die polnische Minderheit in Litauen betroffen. Wie er hinzufügte, begrüße er Ruginienės „Verständnis für das Thema“. Er zeigte sich zuversichtlich, dass beide Seiten etwaige Bedenken „ruhig und ohne Emotionen“ lösen könnten.
IAR/PR/ps