Deutsche Redaktion

US-Friedensplan: Kiew setzt rote Linien, Kreml wartet ab

21.11.2025 10:59
Die Ukraine hat vor den Vereinten Nationen scharfe Kritik am amerikanischen Friedensplan geübt. Und auch Moskau reagiert zurückhaltend.
Ukraina w ONZ krytycznie o amerykańskim planie pokojowym
Ukraina w ONZ krytycznie o amerykańskim planie pokojowymKENA BETANCUR/AFP/East News

Die Ukraine hat vor den Vereinten Nationen scharfe Kritik am amerikanischen Friedensplan geübt. Die stellvertretende ukrainische UN-Vertreterin Chrystyna Hajowyszyn erklärte, dass territoriale Zugeständnisse und Einschränkungen der Souveränität für Kiew nicht infrage kämen. Ihr Land sei zu konstruktiver Arbeit an einer Friedenslösung bereit, habe jedoch klare rote Linien. Hajowyszyn unterstrich vor der UN, dass jeder Friedensprozess dem Prinzip folgen müsse: „Nichts über die Ukraine ohne die Ukraine und nichts über Europa ohne Europa.“

US-Vertreter hatten der ukrainischen Führung ein 28-Punkte-Dokument übergeben. Es sieht unter anderem die Abtretung des Donbas und der Krim, ein Einfrieren der Frontlinien, eine Reduzierung der ukrainischen Armee sowie den Verzicht auf eine NATO-Perspektive vor.


Auch Moskau reagiert zurückhaltend

Auch der Kreml äußerte sich zurückhaltend. Sprecher Dmitri Peskow sagte laut russischen Medien, Moskau sei bisher nicht darüber informiert worden, dass die Ukraine auf Grundlage des Plans zu Verhandlungen bereit sei. Zugleich verwies er auf frühere Gespräche zwischen Donald Trump und Wladimir Putin im August als letzte offizielle Verständigung. Der kremlnahe Senator Alexej Puschkow forderte Trump öffentlich auf, mehr Druck auf Kiew auszuüben. Unabhängige russische Medien betonen, dass der Plan erhebliche ukrainische Zugeständnisse an Russland verlangt.

IAR/adn

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