Deutsche Redaktion

„Alles, was auf dem Smartphone erscheint, wird für bare Münze genommen" - Lehren aus den hybriden Angriffen auf Polen

19.12.2025 11:05
Ist Polens vermeintliche Immunität gegen russische Propaganda nur ein Mythos? Hat die Regierung seit den Drohnenvorfällen und der Bahnsabotage dazugelernt? Und was können und sollten wir beim nächsten Mal besser machen? Über Sabotage und Desinformation als integrierte Waffe des Kremls hat Adam de Nisau mit Dr. Marzenna Guz-Vetter, Senior Fellow bei Visegrad Insight gesprochen. 
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  • Dr. Marzenna Guz-Vetter über die integrierte Strategie des Kremls
Dr. Marzenna Guz-Vetter, Politikwissenschaftlerin und Expertin fr deutsch-polnische Beziehungen
Dr. Marzenna Guz-Vetter, Politikwissenschaftlerin und Expertin für deutsch-polnische BeziehungenJoachim Ciecierski

Drohnen über polnischem Luftraum, Sprengstoff an Bahngleisen – und binnen Minuten fluten koordinierte Fake-News-Kampagnen die sozialen Medien. In den vergangenen Monaten hat Russland die Resilienz der europäischen und polnischen Gesellschaft einem massiven Stresstest unterzogen. 

Das Ergebnis: Nach den Angriffen im Herbst glaubten 32 Prozent der Polen, die Ukraine stecke dahinter, nicht Russland. Entsprechende Posts haben binnen weniger Tagen mehrere Millionen Reaktionen ausgelöst. Von Seiten der Behörden herrschte indes zunächst Funkstille, dann Kommunikationschaos. 

Ist Polens vermeintliche Immunität gegen russische Propaganda nur ein Mythos? Hat die Regierung seit den Vorfällen im Herbst dazugelernt? Und was können und sollten wir beim nächsten Mal besser machen? Über Sabotage und Desinformation als integrierte Waffe des Kremls hat Adam de Nisau mit Dr. Marzenna Guz-Vetter, Senior Fellow bei Visegrad Insight gesprochen. 

 

Dr. Marzenna Guz-Vetter Dr. Marzenna Guz-Vetter

 

Dr. Marzenna Guz-Vetter ist Senior Fellow beim Thinktank Visegrad Insight. Von 2005 bis 2023 war sie für die Europäische Kommission tätig, zuletzt als Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission in Polen. Seit 2024 arbeitet sie als unabhängige Expertin und Publizistin mit den Schwerpunkten EU-Politik und deutsch-polnische Beziehungen. Sie ist Mitglied des Expertennetzwerks Team Europe Direct der Europäischen Kommission. Vor ihrer Zeit in Brüssel arbeitete Guz-Vetter als Journalistin für polnische und deutsche Medien, darunter der Polnische Rundfunk, die Financial Times Deutschland (als Korrespondentin in Polen) sowie die Gazeta Wyborcza (als Korrespondentin in Ungarn).


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